Der Winter tobt sich aus und weißt den kalten Norden.
Vorm Haus hier, vor dem Hause welkt ein Batzen Schnee.
Ohne paar Fingerstulpen draußen tun die Hände weh.
Und nicht mal Lina, unsere gute Alte –
spürt warmes Frühlingswehn bereits im großen Zeh.
Beinah galaktisch wogt die Nacht in unser tiefes Schweigen,
klettert durch schwarze Fenster, an den Öfen sich zu wärmen.
Zittert vor Frost der Mond gar, atemlos ruhn die Zisternen;
und Tränen fließen aus den Augen alter Sturmlaternen.
Sag, kalter Stein, wann wirst du wieder heimatlich?
Und wann kommt unser Frühling endlich mal in die Galoschen?
O Winter, geh! – Bist längst schon alt und abgedroschen.
Der Zauber, den du einst verströmt hast: still erloschen.
Schaut her, dort trabt mein Lieb mit hochgezognen Schultern,
heftet die Augen stur aufs winterglatte Trottoir.
Ist freundlich, hilfsbereit und ausgesprochen höflich zwar,
jedoch sein Herz ist nach wie vor verschlossen –
viel fester noch als der Tresor beim Herrn Notar.
Muss ich erfinden Witze neu und ihn zum Lachen bringen.
Mein Lieb hat früher oft gelacht – bis hin zum Steinerweichen.
Heut geht er, scheint mir, wie ein ,Mafioso über Leichen'.
Leiche wird auch der weiße Winter uns bald sein.
Bitt ich auf Knien den ersten Frühlingsstrahl auf Erden:
Ach, lieber Lenz, lass es in seinem Herzen wieder sonnig werden.
*Die letzte Strophe nehmen hier wieder mal paar Leute, die es wohl nötig haben, zum Anlaß, mich zu mobben, gegen die Wände zu klopfen und Bohrmaschinen in Einsatz zu bringen. Sie können nicht richtig lesen, bzw. nicht interpretieren.
MEIN Lieb würde niemals ,über Leichen gehen`; er würde auch niemanden mobben. Dazu ist er zu intelligent, zu tolerant und hat viel zu viel zu tun. Das ist lediglich ein etwas flapsiger Vergleich - für jemanden, der einmal sehr traurig war. Das habe ich nicht vergessen und werde es auch niemals im Leben vergessen.
Liebe Grüße an euch, meine sehr geschätzten Leser, Annelie! -
P.S.: Und - es gibt dieses Schaumohropax. Das nehme ich bei den ersten Geräuschen sofort. Ich habe es immer in Reichweite liegen, hier, auf meinem Schreibtisch. Es verstopft die Gehörgänge fast komplett. Man hört nur noch "eine Biene summen". Cool, nicht wahr?
Kommentare
Klar hast den Winter Du durchschaut:
Künstlerisch wird aufgetaut!
(Krause hält den Winter für 'nen Graus -
Eventuell fällt Fußball aus ...)
LG Axel
Dank, lieber Axel, Dir, für Deinen Kommentar.
Eishockey dann das Richtige für Krause wär.
Der Puck sitz eh im Nacken ihr - und nicht von ungefähr ...
Sie orientiert sich halt, und Vorbild ist: ihr Herr ...
LG Annelie
Was für schöne Kontraste, Zisternen und Galoschen stehen neben Fingerstulpen. Wenn der Winter solche Zeilen motiviert, darf er gerne noch verweilen..
Liebe Grüße
Kathleen
Dank, liebe Kathleen, Dir, für Deine schönen Zeilen,
jetzt wird der Winter wohl verweilen, weil er lesen kann.
Kontraste wird er schaffen, massenweis, sich nicht beeilen.
Wir warten ab; wir wissen ja: Der Winter ist ein eisenharter Mann.
Liebe Grüße,
Annelie
Nicht nur den Norden hat er fest im Griff,
auch die Mitte ist gar winterlich!
Bin ganz hin und her gerissen
zwar tu die wärmend Strahlen ich vermissen,
könnt auch auf das glatte Trottoir verzichten,
Und Frühlingsblumen möcht ich sichten,
da bin ich voll und ganz bei dir
und dem wunderbaren Gedichte hier,
doch freut das Glitzern weißer Massen
Das Herz des Wintersportlers, kann's nicht lassen
Lieb das Gleiten sanft, geschwind bis schnell
über Schneekristalle hell...
LG aus dem ebenfalls tief verschneiten Sauerland
Yvonne
Danke, Yvonne, so lieb ist Dein Gedicht - und schön.
Da möcht im Sauerland ich ebenfalls spazierengehn.
Für (Winter-)sportlerInnen stets ein Herz ich hatte, hab.
Gleit nur dahin über das glitzernd-weiße kalte Wintergrab.
Doch brich mitnichten Dir den Arm, das Bein:
Du würdest wohl im Frühling dann gewiss noch traurig sein.
Liebe Grüße und viel Spaß beim Wintersport,
Annelie
>Ach, lieber Lenz, lass es in seinem Herzen wieder sonnig werden.<
Liebe Annelie, Deinem innigen Appell an den Frühling, doch endlich das Zepter zu übernehmen, um den Winter zu entmachten, schließe ich mich gern an. Wer möchte nicht gerne auch im Herzen sonnig werden? Diese Aussage gefällt mir besonders gut! Danke.
Liebe Grüße,
Monika
Du bist doch längst in Deinem Herzen sonnig, liebe Monika.
Khalessi hat mit dir das große Los gezogen.
Wir alle freuen uns doch über jeden Kommentar,
den Du hier schreibst - und sind Dir alle herzlich wohl gewogen.
Liebe Grüße,
Annelie
Starke, drastische Reime, die dem Winter zu unser aller Freude hoffentlich Beine machen werden. Beunruhigend Deine schikanösen Nachbarn; such’ Dir eine andere Wohnung, das wäre mein Rat, der aber nicht viel taugt, denn das wird auch in Lübeck schwierig sein. Da bleibt dann doch nur Ohropax oder ein Kopfhörer mit Deiner Lieblingsmusik, liebe Annelie …
Herzliche Grüße
Marie
Liebe Marie, Du wirst es nicht glauben: Ich habe mir im Baumarkt sogar einen Kopfhörer gegen Lärmschutz gekauft, der nicht gerade billig war. Er hält fast jeden Lärm fern, aber man sollte ihn nicht zu lange tragen, weil er Kopfschmerzen verurachen könnte, denn er liegt sehr eng am Kopfe an. Ich werde aus Lübeck fortziehen und mir woanders eine größere Wohnung suchen, darin ich, ohne mir gleich den Hals beim Saubermachen zu brechen, auch eine Staffelei aufstellen/unterbringen und malen kann, sofern mir danach ist, weil ich, wie Du sicher auch, gerne mal Farben und Pinsel schwinge. Ich flüchte hier nicht - ich ziehe erst aus, wenn ich das absolut Richtige gefunden habe. Auf der Suche bin ich bereits. Es geht wohl in die Mitte Deutschlands. Weißt Du, es ist halt so, dass ich meine Wohnung saubermache; sie ist klein; es dauert höchstens ein bis zwei Stunden. Ich habe mit Absicht keinen Staubsauger, um keinen Lärm zu machen, aber ab und an macht es geringen Lärm. Das nehmen manche zum Anlass, ein ganz besonders fieses Exemplar neben mir, an die Wand zu klopfen - das schafft der glatt bis zu einer Stunde und darüber (er geht als junger Mensch wohl keiner Arbeit nach; das wäre mir allerdings völlig egal, wenn er kein dummer Mobber wäre). Sobald der anfängt zu klopfen, fällt ein weiterer Idiot (auch ohne Arbeit und Mobber von Beruf) mit seiner Bohrmaschine ein. Fern sehe ich nur mit Kopfhörer; das stört schon einmal nicht. Ab und an fällt mir beim Saubermachen (die machen entweder überhaupt nicht sauber oder das dauert den ganzen Tag) etwas aus der Hand, was geringfügig ein Geräusch macht. Ansonsten sitze ich ganz still am Laptop und schreibe oder bin draußen. Radio - immer nur mit Kopfhörer. Die Wohnungstür schließe ich leise, was hier nicht üblich ist. Es gibt keinen Grund, sich über mich zu beschweren. Über andere Kerle, die ständig mit den Türen knallen, beschweren die sich nicht - zu feige. Mit Frauen können diese Subjekte das ja machen. Glauben DIE! Aber ich bin taff und mutig. Die Tür öffne ich nur, wenn ich ganz sicher bin, dass davor oder dahinter keine blöden Weiber oder Kerle stehen, die mir "echt" dumm kommen wollen mit ihrem Gelaber oder wissen wollen, wie ich aussehe oder wie ich angezogen bin. Das ist mir echt zu albern. Keine netten Nachbarn also, wie ich sie noch vor vielen Jahren hatte und mein Bügeleisen gern an eine junge Musikstudentin ausgeliehen habe. Ich hatte wirklich schon sehr nette Nachbarn. Deshalb bin ich nicht traurig. Ich werde wieder welche haben. Da bin ich mir ganz sicher. Im Übrigen bin ich gern allein - und möglicherweise schließe ich mich in einer anderen Stadt den "Grünen" an. Da lernt man nette Menschen kennen. Heute kommt übrigens "Frost/Nixon" im Fernsehen. Ein Duell, das ich mir unbedingt anschauen muss.-
Liebe Grüße und einen schönen Sonntag,
Annelie
Das sind sehr gute Planungen, liebe Annelie. Ich drücke Dir alle
meine Daumen und wünsche Dir eine ungestörte Nachtruhe!
Liebe Grüße - Marie
Danke, liebe Marie. Nachts ist es hier seit längerer Zeit meistens ruhig. Jedenfalls schlafe ich seit einigen Tagen gut, insbesondere, seit ich abends wieder fernsehe - trotz täglichen Baulärms - hier werden die Rohre saniert (ein Hochhaus). Hier werden seit Jahren die Rohre saniert, Marie, was ich nicht gewusst habe, als ich hier einzog. Ein Handwerker erklärte mir, es seien Salmonellen in den Rohren; die Regierung zahle die Sanierung. Ich überstehe diese starke gesundheitliche Beeinträchtigung - mit täglichem Yoga. Mich kriegen die nicht klein. - Manchmal sehe ich etwas mitgenommen aus wegen dieser Lärmbelästigung, aber ein Stündchen an der frischen Luft hilft hervorragend dagegen.
Dir noch einen wunderschönen Abend,
Annelie
Im Sauerland da ist's halt schön ;)
Und Platz ganz viel gar ohne Problem.
Nette und die andern Nachbarn gibt es hier
wie überall, wünsch dir daher
viel Glück bei deiner Wohnungssuche ...
und dabei ist Lübeck eigentlich so schön
LG Yvonne
Lübeck ist eine schöne Stadt - das steht ganz außer Frage ...
Am liebsten wohne ich in einem Hochhaus - mit taffen Single-Frauen
oder glücklichen Ehepaaren, zufrieden, fröhlich auch, die gerne malen,
schreiben, Hobbys haben, froh sind - auf ihre "alten Tage". Oder auch:
u.a. mit gut erzogenen Männern, die kein dummes Zeug stundenlang
auf Fluren labern (schon beim ersten Laut, den ich höre, nehme ich
Ohropax, weil mich das Gelaber nicht interessiert) oder Frauen durch
Telefonanrufe belästigen und damit glauben, sie ärgern zu können -
weil Single-Frauen sich eh nicht ärgern; sie sind meist intelligent,
zufrieden und verachten solche Proleten.
Single-Frauen mögen auch keine Typen, die Frauen Kartons schleppen
lassen, um sie sich danach schenken zu lassen und sie womöglich noch verkaufen.
... sie wollen mit Menschen leben, die Single-Frauen achten und nicht verkuppeln wollen,
weil das schlicht und einfach Dummheit ist. Single-Frauen suchen sich ihre
Männer selber, sofern sie denn welche haben wollen.
Danke, liebe Yvonne, für Deinen aufmunternden Kommentar. Ich weiß schon, wo ich
eine schöne, viel größere Wohnung preiswert finden kann. Aber vorher mache ich dort
ein paar Tage Urlaub und schaue mir alles genau an.
LG Annelie