Der Winter hat „Adieu“ gesagt, er geht zur Neige …
Ich hab dem scheuen Frühling heut ins Aug geblickt:
Durch lichte Hecken und durch dunkle Fichtenzweige,
sah ich die Krokusse im Gras erblühn, wie goldbestickt.
Von diesem langen Winter will ich nimmer reden,
verkümmerte Natur betrübte mich weit bis ins neue Jahr.
Wenn erst die Rose blüht, ist 's nicht mehr weit bis Eden.
Der Vogel dieses Jahres, liebe Leut, ist der „Gemeine Star“.
Der Frühling lockt – ich lausch dem Zauber seiner Lieder.
Mein Stein lebt auf, die Gräser wiegen sich, als träumten sie.
Aus alten Bauerngärten weht der Duft von weißem Flieder.
Ein Leierkastenmann im Hof spielt seine Lieblingsmelodie.
Libellen öffnen ihre Schwingen über Seen und Weiher,
und Wasserspinnen führen Tänze auf wie ein Ballett.
Der Täuberich putzt seine Federn für die Frühlingsfeier,
und manches Häslein wünscht sich, dass es Flügel hätt.
Ich saß einst unter einer alten Linde in des Hauswirts Garten.
Sie trieb mir ihre weißen Blütenflocken auf das dunkle Haar.
Ach, ewig wollt ich sitzen dort, mein Lieb, und auf dich warten.
Doch es ward Herbst – und du warst immer noch nicht da ...
Der Star (Sturnus vulgaris), auch als Gemeiner Star bezeichnet, ist der in Eurasien am weitesten verbreitete und häufigste Vertreter der Familie der Stare (Sturnidae). Durch zahlreiche Einbürgerungen auf anderen Kontinenten ist der Star heute einer der häufigsten Vögel der Welt. Im Niederdeutschen werden Stare „Spreen" genannt.
Der Star ist in Deutschland „Vogel des Jahres 2018“. Quelle: Wikipedia
Kommentare
Ein feiner Frühlingssang, fürwahr!
(Auch Krause hält sich für 'nen Star ...)
LG Axel
Gewissermaßen ist sie 's ja; ich wusst es immer ...
Nur dass sie auch noch einen Vogel hat,
ist weitaus schlimmer.
LG Annelie
Ach, ewig wollt ich sitzen dort, mein Lieb, und auf dich warten ... klingt nach Sehnsucht ...
liebe Grüße Marie
Liebe Marie, warme Grüße von mir (hier: Aprilregen);
gestern blitzte der Frühling kurz auf und schon standen die
Leute Schlange nach Eis. Ja, Sehnsucht habe ich schon ...
auch danach, dass die Sonne sich mal wieder etwas länger
blicken lässt.
Liebe Grüße zu Dir in Deine Stadt, die hoffentlich bereits,
gewaltlos, vom Frühling okkupiert wurde,
Annelie
Der Star sich in den Kirschbaum schwang
in dem nur eine Kirsche hang
ich wollt sie haben, war zur Stell
allein der Vogel war zu schnell
Wenn ich doch auch Flügel hätte
dann hätte ich - jede Wette
diese Kirsche als Bares
und nicht der Vogel des Jahres ;-)
Lieben Dank für Dein schönes Gedicht, armer kranker Micha. Es hat mich sofort an eines von Johann Gottfried Herder erinnert,
das zwar nichts mit einem Kirschlein und dem schnellen Star zu tun hat, sondern mit der Liebe. Da Du krank bist und etwas Schönes lesen solltest, um zu genesen, habe ich es Dir kopiert: Hier ist es:
Der Flug der Liebe
Wenn ich ein Vöglein wär'
Und auch zwei Flüglein hätt',
Flög' ich zu dir.
Weil es aber nicht kann sein,
Bleib' ich allhier.
Bin ich gleich weit von dir,
Bin ich doch im Schlaf bei dir,
Und red' mit dir;
Wenn ich erwachen tu',
Bin ich allein.
Es vergeht keine Stund' in der Nacht,
Da mein Herze nicht erwacht,
Und an dich gedenkt,
Dass du mir viel tausendmal,
Dein Herz geschenkt.
Und nun denke an Deine Liebste und schlummere selig der Genesung entgegen.
Liebe Grüße,
Annelie
Danke sehr, liebe Annelie,
nun muss ich ja gesund werden ;-)
LG micha
Könnt Krause Dir zur "Pflege" schicken!
(Dann kannste die Genesung knicken ...)
LG Axel
LG Micha ,
fehlte noch
Wär doch schön, wenn auch Menschen Flügel hätten.
LG Annelie
Die würden sie sich nur verbrennen,
siehe Ikarus,
das ist des Menschen Wesen...
LG micha
>Der Vogel dieses Jahres, liebe Leut, ist der „Gemeine Star“.
Der Frühling lockt – ich lausch dem Zauber seiner Lieder.<
Und Du hast mich mit Deinem schönen Frühlingsgedicht
in Frühlingsstimmung gebracht. Grad putzt der Star sein Gefieder.
MERCI, und draußen im Garten verwöhnt mich das Sonnenlicht.
LG Monika
Liebe Monika, wie sehr man im Winter den Gesang der Vögel vermisst hat,
merkt man erst, wenn sie im Frühjahr wieder zaghaft zu singen beginnen.
Und ich habe gestern ganz deutlich gespürt, dass ich die Wärme der Sonne
sehr vermisst habe. Danke für Deinen lieben Kommentar.
LG Annelie
Ein Frühlingssonnenlicht
Verwöhnte hier auch mich
Verzaubert hat's auch heut den Tag
Sosehr wie du auch ich den Frühling mag
Herbeigesehnt in Wort und Tat
Er sich nun endlich blicken lassen hat...
LG Yvonne
Danke, Yvonne, für Deine feinen Zeilen ...
der Frühling kommt - man sieht ihn eilen.
Aus jedem Strahl der Sonne bricht
ein warmes, frohes Frühlingslicht,
daran ich mich ganz still erlabe -
bei 'nem Gedicht - von Wilhelm Raabe.
LG Annelie