Eine Bank zum Denken, Rasten,
auf einem Friedhof in der Näh',
ist ein Platz, so nach dem Hasten,
zu dem ich oft und gerne geh.
Ich geh vorbei an Menschenseelen,
sie fanden hier die letzte Ruh.
Ich hör Gesang aus stummen Kehlen,
ein freundlich Singen: "Willkommen du".
Die weiße Inschrift auf schwarzem Stein
zeigt Trauer, Freude, kann das sein:
"Hier wohnt ein Engel, er ist sehr klein,
fast sechzig Tage war er mein."
Ich geh zur Bank, ich sitze, denke,
ein kleines Rinnsal hört plätschernd zu.
Zum kleinen Engel mein Herz ich lenke:
"Ich weiß ein Grab, in dem wohnst du."
© Willi Grigor, 2015
Aus dem Leben
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