PAPPELN

Bild von Jürgen Wagner
Bibliothek

Bist von Pappeln du umgeben,
die sich sanft im Winde regen,
kannst du leise Klänge hör'n
aus den hohen Blätterchör'n

Feingefühl hat sie nicht wenig
Aufrecht steht sie wie ein König
Wacht am Tor zur Unterwelt
Ängste löst sie als ein Held

Trauernde versteht sie wohl
Hexen war sie ein Symbol
Pappelsalbe lindert Schmerz
Dieser Baum strebt himmelwärts!

2019 - Die Schwarzpappel gehört zu den Baumarten, die eigentlich weit verbreitet sein müssten, aber inzwischen so selten geworden sind, dass sie in den Roten Listen bedrohter Pflanzenarten stehen. Gründe sind die Veränderung und Verluste natürlicher Flussauen und Verwendung von anderen, nichtheimischen Pappelarten oder Kreuzungen mit ihnen. So kommt es, dass ältere echte Schwarzpappeln schon eine kleine Sensation sind.
In den frühen griechischen Zeiten war sie der Erdmutter geweiht gewesen und wurde gern auf Friedhöfen und an Gräbern gepflanzt. Im Mythos stand sie am Eingang zur Unterwelt, eine Silberpappel am Ausgang. Sie war der Hekate geweiht und wurde zur Weissagung verwendet. Pappelsalbe nutzte man zur Schmerzlinderung und Entspannung. Sie führte u.a. einen heilsamen Schlaf herbei. Diese leicht psychoaktive Salbe entspricht diesem luftigen Baum, der hilft loszulassen, den Alltag zu vergessen und sich einmal in andere Sphären zu begeben. Sie kann frischen Wind in den Geist bringen und unbestimmte Ängste lösen. Besonders die Zitterpappel (Espe) ist mit ihren wispernden Blättern ein Kind des Luftelementes und erfreut Menschen und Tiere.

Interne Verweise

Kommentare

21. Jun 2019

Schön, dass man so was erfährt -
Fein hast Du sie hier geehrt!
(Nicht allein die Espe zittert,
Wenn sie Bertha Krause wittert ...)

LG Axel

22. Jun 2019

Wunderbare dichterische Würdigung dieses besonderen Baumes - und hoch interessant, was Du ergänzend dazu erklärst, lieber Jürgen.

LG Marie

23. Jun 2019

Danke, liebe Marie! Ich habe selber viel dazugelernt beim Schreiben und Recherchieren!
LG! Jürgen