Das frühe Licht trinkt blasses Gold,
hüllt schamhaft sich in Wolkenschleier.
Durch Milchglasnebel ahnt man Grün,
ein blasser Mond harrt überm Weiher.
Und Eos legt gelinde, flüchtig
ein blasses Ascherosa auf.
Als wäre Süße plötzlich nichtig,
als ging´ es nur um raschen Lauf.
Allein der Mittag stillt den Durst nach Licht,
der Tag ergraut so jung, so unvollendet.
Schatten kleiden ihn modest und schlicht:
Er hat den Glanz beim Herbst verpfändet.
Die Sehnsucht sucht in jedem Stein
nach einem Sommerhologramm.
Als Schäfer führt die Zeit voran
– ich folg ihr. Treu. Wie jedes Lamm.
Sept.2018
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