verlasst mich nicht, ihr Worte,
stellt mich vom Kopf auf die Füße,
steigt aus den Träumen mir in die Ohren,
fallt auf die Zunge, dass ich euch schmecke,
kommt aus den Verstecken, ihr Worte,
stellt euch auf in Reih und Glied
und zeigt euch in eurer Niederträchtigkeit
und in all eurer Schönheit,
ihr Worte, schenkt mir Schlaf, weckt mich auf,
besänftigt oder verstört mich,
sagt mir die Wahrheit oder belügt mich,
wenn ich es brauche,
werft Feuer und Eis auf mich,
ihr Worte, schmelzt mir unter der Zunge,
bewegt euch in meinem Gehirn,
dass ich euch drehe und wende,
ihr Worte, tanzt mit mir rund und rund,
bis ich in Trance falle wie ein Derwisch,
bis sich das Grau des jungen Tags
auflöst in lichtem Gelächter
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