in des satten Mondes silbernem Schein
schicksalhaftes Hadern eines Mannes
seine Begleiter vom Schlafe verführt
recht erschöpft nach dem abendlichen Mahl
des Kaisers Getreue stören die nächtliche Ruhe
er, mit einem Kuss verraten, dann folglich abgeführt
den Wert seines Lebens festgelegt auf dreißig Münzen
einst umjubelt als sanfter Held
dürftig im Stalle geboren
ein zuhörender Sinnstifter
Worte der Hoffnung, Liebeswerk
Fischer verlorener Seelen
allen Mächtigen ein Dorn im Auge
unbequemer Revolutionär
vereinsamt in seinen schwersten Stunden
brutal gefoltert, der Würde beraubt
sich treu geblieben, das Los ertragen
unter dem Kreuz, zynisches Glücksspiel der Henker
als Einsatz das Gewand, sein letztes Hab und Gut
in frühester Morgenstunde
zwei traute Frauen vor dem Grab
der Eingang nicht mehr verschlossen
dahinter völlige Leere
schauen wir gegenwärtig auf sein Erbe
gleicht der Blick dem in eines Spiegels Scherbe
das Testament stets verwässert und entkernt
haben wir uns von der Botschaft Herz entfernt
inmitten des Lebens wirrer Pfade
begegne ich ihm allein aus Gnade
bin nicht besser als einst seine Schlächter
teuerster Freund, meiner Seele Wächter