Auf der versteinerten Tränenspur
entschwundener Jahre, fahndet die
gescheiterte Seele nach dem göttlichen Ursprung.
Wiederkehrend jedoch, im unverdrossenen
Licht der Sonne, erobert die Trägheit des
Sommers dein Herz und nistet sich ein,
ungefragt, wie das Schicksal des toten Vogels
im Mai, am Rande des geächteten Pfads,
der längst die unauslöschliche Spur
des Julis trug.
Nicht einen einzigen Schritt voran
bringen dich deine lebensmüden Gedanken,
die träge flackern und ziellos verglimmen
wie ein fader Rest Aschenglut -
derweil die unreife Flamme der Hoffnung
unbeirrt durch das Unterholz züngelt
und Seelen in Brand setzt.
Im Glashaus, hinter traumfernen Scheiben,
erhebt sich die unversöhnliche Hand und wirft
den ersten Stein. - Aber daheim harrt schon
ein kühles Wintergrab … und wartet - wartet
und schweigt – wie einst deiner Lippen Fülle
schwieg zur geselligen Stunde, als der Sturm
in das Dachzimmter türmte und während der
unvergesslichen Nacht im gottverlassenen,
hundskalten Schilfrohr.