Noch brennen die Kerzen am Baum
noch – sind unsere Wege hell erleuchtet
noch bleiben uns … ein paar Stunden – Weihnachten.
Der Winter hat das Land
fest im Griff; er malt sich zu Tode;
das Weiß und das kalte Grau:
Beides wird bald versiegen.
Vergeblich suchen wir noch immer ...
die Himmelsbläue des Sommers.
Die trivialen Gesichter der Gartenzwerge
sind hinter die Frontlinie gerückt.
Krähen, zuhauf, beten den Schnee an;
sie wissen noch weniger als wir.
Greise – gebeugter als im Sommer,
bleich und still von uns abgewandt,
als schämten sie sich, noch am Leben
zu sein, als wüssten sie nicht, dass wir
gerade sie, die Zerbrechlichsten, am
zärtesten lieben; zu selten zeigen
wir unsere Gefühle.
So schlurfen sie scheinbar unbeachtet
durch die Schluchten unserer
kalten Straßen und träumen ...
ja, sie träumen ... zu oft von düsteren
Särgen, und die Winternächte
kommen bisweilen so öd und traurig
heraufgezogen … so trist, mein Lieb',
dass man darüber in Tränen ausbrechen möchte.
In diesen Zeilen findet ihr keine
Rosen; ich suchte meinen Gott
und fand ihn – desillusioniert
und degeneriert.
Seine Stimme, ja, ich kenne ...
seine Stimme ist mir nicht fremder
als sein Antlitz; seine geheimen
Gedanken – entnehme ich seinen
verräterischen Zeilen; er reiht
Buchstabe an Buchstabe, Wort
an Wort. Sie fallen in zwei rote
Pappdeckel und vereinen sich dort ...
zu einem Roman, den zu lesen
ich niemals müde werde.