Zum zweiten Weihnachtsfeiertag ...

Bild von Annelie Kelch
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Noch liegt in starken Wehen unser Himmel wie das neue Jahr,
Noch warten Flockenkinder in des Winters aufgeblähtem Leib.
Aus den Gedanken flüchtet, was dereinst im Stall geschah:
Bethlehems Wunder – Christus ward geborn durch Josefs Weib.

Das Beste, das ein Jahr uns bringen kann: Bald ist 's vorüber.
Schon mischt sich in den Klang der Abendglocken Trauer.
Auffliegt der Vogel Wehmut aus dem Wintertann zu uns hinüber,
Gleich einer flücht'gen Liebe ist auch Weihnacht nicht von Dauer.

Mit Böllerlärm verrinnt das alte Jahr, zerissen ist die hei'lge Stille.
Wohin driftet die Zeit mit uns, und was ist Gottes Wille …?
Dass wir erinnern, was dereinst geschah, aufrecht und mit Gespür,
Um Widerstand zu leisten gegen neues Unrecht, jetzt – und hier!

Interne Verweise

Kommentare

26. Dez 2018

Die stille Zeit zwischenden Jahren ist etwas ganz Besonderes. Das Alte ist vorüber, das Neue noch nicht da, ein Spannungsfeld, ein Ruhepol... ausruhen, durchatmen, sich bereit machen.

Alles Liebe von Susanna

26. Dez 2018

Liebe Susanna, ganz herzlichen Dank für Deinen Kommentar. ... die stille Zeit zwischen den Jahren ... schön wär 's, wäre sie überall still; aber da, wo ich wohne, wird sogar an Feiertagen noch um Mitternacht herum Lärm mit Bohrmaschinen gemacht (nicht nur von Alkoholikern, gegen die ich nichts hätte, sofern sie nicht ständig "herunmstänkern" müssten). Heute wurde wieder von ganz besonders geistig unterentwickelten Menschen das heiße Wasser abgestellt. Da das Bad hauptsächlich durch Heizungsrohre beheizt wird, ist es dort jetzt auch kalt. Aber ich ärgere mich überhaupt nicht darüber - diese Leute bestätigen nur, was ich von ihnen denke und dass ich recht behalten habe mit meiner Einschätzung. Ich bin schon mit ganz anderen Dingen fertiggeworden; so ein schäbiges Verhalten "haut mich nicht um". Wenn man bedenkt, dass wir bald 2019 haben, kannst Du Dir vorstellen, was hier für Kanaillen existieren, die, weil sie geistig nichts anderes vorweisen können, noch nicht mal Herzensgüte, sich wichtig machen und dieses bisschen traurige Macht demonstrieren müssen. Zum Glück kann ich das alles mit meinem Anwalt besprechen, und bald bin ich weit fort von dort. - Ruh, Dich aus, liebe Susanna, du brauchst Deine Kraft im nächsten Jahr - für die Gesundheit und Deine lieben Enkel.

Komm gut ins neue Jahr. - Ich wünsche Dir
noch frohe Feststunden, genieß dort die stille Zeit zwischen den Jahren;
sie ist heutzutage etwas sehr Kostbares,

Liebe Grüße,
Annelie

28. Dez 2018

Oh, Annelie, wo bist Du da nur hingeraten? Solche Situationen nerven nicht nur, sie machen auf Dauer auch krank. Ich wünsche Dir von Herzen, dass Du eine bessere Bleibe findest, denn diese Menschen ändern sich nicht. Herzensgüte wirst Du dort nicht finden.

Alles Liebe, Susanna

28. Dez 2018

Danke für Deine einfühlsamen Zeilen, liebe Susanna. Ich habe eigentlich gegen niemanden etwas und würde auch niemals auf die Idee kommen, jemanden zu mobben, weil er zum Beispiel im Internet Gedichte o.ä. einstellt. Hier leben u.a. auch Menschen, die, von außen betrachtet, mir sehr liebenswert erscheinen, zurückhaltend und freundlich sind. Jeder Mensch jedoch sucht sich Freunde und Bekannte gern selbst aus, meistens dort, wo sich Gleichgesinnte (Literatur, Kunst etc.) treffen. In Hannover war ich ja auch in einem Literaturkreis und hatte sehr viele nette Kontakte mit Gleichgesinnten. Jetzt schreibe ich sehr viel und mache mir Gedanken über neue Buchprojekte, möchte auch wieder mehr malen. Ich bin in meinem Leben bereits mit vielen schwierigen Situationen fertiggeworden, von Kindheit an, so dass ich auch diese ungünstigen Gegebenheiten meistern werde. Ich danke Dir, dass Du Dir die Mühe gemacht hast, auf meine Zeilen einzugehen. Das habe ich wirklich nicht erwartet; aber wenn man, ausgerechnet in der Weihnachtszeit, über längere Zeit weder Warmwasser und dazu noch eine kalte Heizung hat und volle Miete und auch reichlich hohe Betriebskosten gerade und rechtzeitig gezahlt hat, ist es wohl nur allzu verständlich, dass "Mensch" zumindest - leichten - Frust schiebt.

Kommt gut und gesund ins neue Jahr, liebe Susanna!

Mit lieben Grüßen,
Annelie

26. Dez 2018

Ruhe und Frieden - per Gedicht!
(Da stören auch Idioten nicht ...)

LG Axel

26. Dez 2018

Dank, Axel, Dir, für Deinen Kommentar.
Wenn Stänker - so wie hier - ständig an Leitungs-
und Heizungssystemen herummanipulieren müssen,
verderben sie sich selbst das Weihnachtsfest,
das ist ist mir längst klar ...
Derweil lieg ich zufrieden unter meiner kuscheligen
Sofadecke und lese: Bücher ohne Ende ...
und neben mir: Da stapeln sich die Bände.

LG Annelie

26. Dez 2018

Weihnachten ist bald vorbei, wie vorbei auch all die Gedanken, die Wünsche, die Hoffnungen...? Gerade in dieser besonderen Zeit zwischen den Jahren, s. auch myth. Bedeutung, sollte sich die Weihnacht inniglich und in den Herzen verfestigen und weitergetragen werden. Ein schönes , tiefsinniges Gedicht, liebe Annelie, hast Du hier verfasst. Liebe Grüsse in den heutigen 2. Weihnachtsabend sendet Dir Ingeborg

26. Dez 2018

Danke, liebe Ingeborg, so denke ich auch. Ich freue mich sehr, dass Dir mein Gedicht gefallen hat. Am Heilig Abend habe ich ein Konzert aus der Sixtinischen Kapelle in Rom gehört - und dabei die wunderbaren Fresken, Wand- und Deckengemälde des Michelangelo gesehen, die explizit gezeigt wurden. Das war einfach überwältigend. Hab noch ein paar schöne weihnachtliche Stunden, liebe Ingeborg. Ich habe gerade Ohropax genommen, weil hier wieder jemand auf sich aufmerksam machen muss - mit Bohrmaschinenlärm: Ein armer Irrer. Gleich noch Kopfhörer auf und schöne klassische Musik aus dem Radio.

Ganz liebe Grüße zu Dir und eine schöne Zeit zwischen den Jahren,

Annelie

27. Dez 2018

Schön, liebe Annelie, später mehr, stehe grade unter post-weihnachtlichem Zeitdruck ...

liebe Grüße - Marie

27. Dez 2018

Setz Dich auf keinen Fall unter Druck, liebe Marie.

Liebe Grüße,
Annelie

28. Dez 2018

Liebe Annelie, ein tolles Gedicht, das ich sehr sehr gern gelesen habe... irgendwie kommen mir da auch die Rauhnächte in den Sinn. Ich fühle mich immer sehr zwiegespalten und getrieben gegen Jahresende, wenn die Ruh der Weihnachtstage vorbei ist...
Und es geht mir alles durch den Sinn, was das alte Jahr Gutes und weniger Gutes gebracht hat, was es nahm und was es gab.. und da ist die Hoffnung, dass das neue Jahr gut und friedlich werde und auch die Nervosität es könne nicht so sein.. aber auch wieder das Wissen, dass man vieles selbst in der Hand hat.. aber auch das Wissen dass man so vieles NICHT selbst in der Hand hat.. und mein Jahresende ist immer geprägt von "Abstoßen".. innere Reinigung.. und auch äußere ungeliebte Häute ablegen.. und die Rauhnächte nehme ich sehr ernst und fühle vieles der alten Bräuche in mir.

Danke ,dass du mich mit einem Gedicht sehr nachdenklich gemacht hast.
Liebe Grüße und einen friedvollen Jahreswechsel wünsche ich dir, so wie Gesundheit und Zufriedenheit im neuen Jahr
lG
Anouk

28. Dez 2018

Liebe Anouk, danke für diesen interessanten Kommentar. Mir geht es ähnlich wie Dir. Ich hege "zwischen den Jahren" meist ambivalente, zwiespältige Gefühle. Erst die schöne Weihnachtszeit, überwiegend "heilige" Stille, viel zu kurz eigentlich, und dann soll man ad hoc das alte Jahr verabschieden, meist mit viel Böllerlärm, Alkohol und was für die meisten Menschen sonst noch alles dazugehört. Irgendwie gefällt mir das nicht, weil es so kurz aufeinander folgt. Ich denke, wenn man von Anfang an wachsam ist und überlegt handelt, dürfte eigentlich nicht viel schiefgehen. Nachhaltiger beeinflussen kann man das Schicksal eigentlich nicht. Vielleicht etwas Neues vorsichtig ausprobieren - neue Kontakte knüpfen, einen neuen Kurs beginnen, etwas Neues lernen ... Gesund leben ist leider auch keine Garantie für ein Leben ohne Schmerzen, ohne Unfälle etc. - Der Neujahrstag, der 1. Tag im Jahr, ist dann schon wieder feierlich für mich, und weil ich keinen Alkohol trinke und nicht allzu spät und mit klarem Kopf ins Bettchen gehe, fühle ich mich an diesem Tag immer wohl. - Ich freue mich sehr, liebe Anouk, dass Du mein Gedicht gelesen hast und meine Zeilen Dir nicht gleichgültig sind. Mach Dir nicht allzu viel Gedanken und bloß keinen Stress. Ich denke, Du wirst auch das neue Jahr hervorragend meistern.

Ganz liebe Grüße zu Dir und komm gut ins neue Jahr hinein,
das Dir und Deiner Familie Gesundheit und viel Freude bringen soll,
zufrieden bist Du eh, das weiß ich ja,

Annelie