Das tote Eichhörnchen

Bild von Alf Glocker
Bibliothek

Eichhorn schläft auf dem Asphalt –
hat sich dort einfach hingelegt?
fern von seinem sicheren Wald,
wo er die Nuss zu sammeln pflegt.

Ein Engel wacht an seiner Seite –
er streichelt seinen kleinen Leib.
Sein Blick geht sinnend in die Weite.
dort hofft des Eichhorns holdes Weib.

Es wird vergeblich darauf warten,
daß er heut bald nach Hause strebt,
der schwarze Peter in den Karten,
verspricht ihr, daß er nicht mehr lebt …

Doch einsam ist der Kleine nicht –
bald winken tausend Sterne ihm
und in des Mondes bleichem Licht
erscheint sein Abschied legitim.

Die Seele steigt zum Himmel auf –
verlässt den braven Schläfer leicht.
Des Schicksals rätselhafter Lauf
hat seinen Höhepunkt erreicht!

Am nächsten Morgen ist er fort –
die Raben haben ihn geholt!
Das ist ein schrecklicher Transport,
im Ganzen scheint‘s jedoch gewollt!

Drum weile nie auf dem Asphalt –
wenn du ein braunes Eichhorn bist!
Bleib lieber brav im dunklen Wald:
Sei vorsichtshalber Pessimist!

Veröffentlicht / Quelle: 
auf anderen Webseiten

Interne Verweise

Kommentare

28. Jul 2018

Wunderschön und lieb: Dein Gedicht vom armen Eichhorn.

LG Annelie

28. Jul 2018

Lieber bald wach im Wald -
Als kalt auf dem Asphalt ...

LG Axel

28. Jul 2018

Vielen Dank liebe Freunde!

LG Alf

28. Jul 2018

Dies traurigschöne Eichhorngedicht
zeigt, wie rasch ein Leben erlischt.
>Drum weile nie auf dem Asphalt –
wenn du ein braunes Eichhorn bist!
Bleib lieber brav im dunklen Wald:<
Ja, wunderschön!

LG Monika