Ein Licht erlöscht …

Bild von Soléa
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Das Ende vor Augen –
zittert der Leib,
du tanzt im letzten Abendlicht,
das noch einmal betörend besticht …
mit Wärme lockt – doch dein Atem, er stockt,
verfällst umgehend in Panik – trudeln im Kopf
keine Gedanken sind mehr zu fassen
du weißt nicht was du tust –
Töne, leise und unkontrolliert,
spürst, wie du den Verstand verlierst
Angstschweiß rinnt in Schüben aus Poren
wahnsinnig – elendig, siehst du aus,
verlierst über alles die Kontrolle,
nichts bringt dich aus der Situation wieder raus
und in den Ohren rauscht dein Blut,
wirst von der Welt rigoros isoliert –
einziger und bester Freund bist du dir
doch merkst, dass du unaufhaltsam krepierst
aber fügen, dich aufgeben, nein, das willst du nicht
nur, dein Würmschenlicht schwächelt und langsam erlischt
fügst dich wehrlos in den Kreislauf ein
unfair ist das Leben und ja, auch gemein,
fällst komplett in dir zusammen,
bist völlig einsam und allein,
der Zustand macht dich gnädig high
es wird so grell ...
du bist befreit.

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Kommentare

29. Jan 2019

Ein gutes Gedicht. Von Verzweiflung es spricht. Doch uns aufgeben? Nein, das werden wir nicht, so suchen wir weiter, nach Liebe, nach Licht, und bleiben heiter …

liebe Mittagsgrüße von Marie an Soléa

31. Jan 2019

Vom Verzweifeln beim Sterben, der Hilflosigkeit beim Gehen, die Angst vom Ende und Licht ward gesehen und weil man nicht weiß was kommt, hab ich ein Bild gewählt mit vielen Lichtern, das Ende ist doch schöner mit viel Glitzer …

Sei lieb gegrüßt, Marie
Soléa

30. Jan 2019

Ich weiß nicht, ob ich richtig liege, so wie ich das Gedicht verstehe, handelt es von der Stunde des Todes. Ich hoffe inständig, dass sich das Sterben etwas friedlicher gestaltet. Der Tod macht mir keine Angst, aber vor dem Sterben habe ich Respekt.
Gruselige Zeilen, liebe Soléa, die ich erstmal verdauen muss. Dennoch ein tolles Gedicht.

Liebe Grüße,
Ella

31. Jan 2019

Liebe Ella, du liegst richtig. Gestorben, bin ich noch nicht, doch ich kann mir vorstellen, das man nicht unbedingt freiwillig geht und nicht selten auch, wie aus heiterem Himmel aus dem Leben gerissen wird und man in dem Moment, mit Panik, Angst und Verzweiflung reagiert. Doch hoffe ich, wenn man an der Schwelle zum Tod angekommen ist, man seinen Frieden findet und in warmes Licht taucht. Empfinde die Zeilen nicht gruselig, das Ende mag zwar für immer sein, aber mit ihm ist auch Ruhe und Friede.

Viele liebe Grüße
Soléa

31. Jan 2019

Hallo Soléa,
mir ist als tröstlich im Text das "Würmschenlicht" aufgefallen, dass ich mal spontan dem Glühwürmchen zuschreiben würde. Im Hessischen würde es wohl "Wärmschenlicht" heißen.
Auf dass uns, wenn es mal soweit ist ein Licht aufgehen möge.
LG
Manfred

01. Feb 2019

Hallo Manfred, du liegst nicht falsch. Ich wählte WÜRMSCHEN LICHT zum einen, weil wir vom Ganzen her betrachtet unbedeutend sind und Licht, das die Seele beschreibt. Möge uns ein Licht aufgehen, ja und nie wieder ausgehen …

Liebe Grüße
Soléa