Jeder spielt (s)eine Rolle…

Bild von Horst Fleitmann
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Du wirst dann geboren noch ganz unbetagt.
Ob Du’s willst oder nicht, Du wirst nicht gefragt.
Das Wo und das Wann ist gemeinhin ganz schnurz,
Dein Leben wird lang oder auch nur ganz kurz.

Die Hauptsache, nämlich Dich selbst zu begreifen,
kommt später im Leben, beim Blühen und Reifen.
Wer‘s richtig bedenkt… und das ist das Tolle:
Ein jeder, auch Du, spielt die eigene Rolle.

Im Lebenstheater spiel’n wir Jahr für Jahr.
am Anfang das Küken und später den Aar.
Du lebst dich in jede der Rollen hinein
und ist sie auch scheinbar nur winzig und klein.

Wir können ihr selbst jede Größe wohl geben
sowohl in der Kunst wie gleichsam im Leben.
Die Länge der Rolle allein macht es nie,
denn »was« Du spielst zählt nicht… es zählt nur das »Wie«!

© Horst Fleitmann 2020

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Kommentare

12. Okt 2020

Schönes Gedicht.

Danke.

13. Okt 2020

Am besten passt du passgenau,
sonst wird aus dir bald niemand schlau.

13. Okt 2020

Leider verstehe ich den Kommentar nicht wirklich... kannst Du mir Minderbemittelten da eine Krücke anbieten?

13. Okt 2020

Bezieht sich auf die Rollen, die wir (zu) spielen (haben).
Wenn wir sie nicht gesellschafstkonform ausfüllen, weden wir zu Außenseitern (erklärt).
Sollte also eine Verstärkung deiner Aussage sein (wie ich sie verstanden zu haben glaube).

14. Okt 2020

... genau das sollte nicht passieren.
Jeder spielt und gibt gibt seiner Rolle eine eigene Größe die ihm / ihr selbst angemessen erscheint und muss sich (natürlich) in gewisser Weise und im notwendigen Maß der Gesellschaft in der er / sie lebt anpassen.
Da wird man nicht automatisch zum Aussenseiter... es sei denn, man findet Gefallen daran. Dann ist das auch eine Rolle die ausgefüllt werden will.

14. Okt 2020

Autisten, Rollstuhlfahrer, Alzheimer-Seniorenheimbewohner, ansteckend Kranke, Zugereiste, Migranten etc. ...

14. Okt 2020

... Natürlich auch die... jeder hat seinen Platz in der Gesellschaft... und spielt Rolle. Die kann man weder verleugnen noch wegdiskutieren.

13. Okt 2020

Nun lieber Poetenfreund,

wie könnte es nur anders sein,
ein jeder meint für sich allein,
auch wenn er steht im Rampenlicht,
möcht doch bewahren sein Gesicht.

So mancher ist wohl auch Poet,
der traurig nach der Lieb' sich sehnt?
Und trotzdem muss er Tag für Tag,
sein Lächelnl geben - ob er´s mag?

Ein jeder frägt wohl nach dem Sinn,
ob er Poet ob Harlekin,
bis er dann abtritt - still und leise
auf seine ganz besondre Weise!

Sehr berührende Zeilen die ich sehr gerne gelesen...
"die Hauptsache, nämlich sich selbst zu begreifen..."
wie recht Du doch hast!

Herzlich liebe Grüße zu Dir mit einem Hoch der Lyrik,
Uschi