Ratsuchend

Bild von Johanna Blau
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Karten ziehen
Scheinbar, eingewebt in unsichtbare Netze
Vor dem Wagen, vor dem letzten Tier
Fliehe ich nicht mehr

Das Rad schwingt in Schatten
Bewegt sich immerzu am Rand
Der sichtbaren Welt
Flüstern, eingebend, vergebend

Jeder Moment wird gezählt
Hybrid oder gegenwärtig
Und die Karten erwarten nichts
Sie geben fragend ihre Antwort preis

Allen die Rat suchen
Umgänglich in Farbe getaucht
Schweben Mögliche gefächert
Unter meiner linken Hand

Ich wähle, entscheide mich
Zu reflektieren
Geschichte erzählt
Mein Leben in Bildern ausgebreitet

Dunkelste Ecken beleuchtet
Umarmt und eingebunden
Verwunden ist Schmerz
Taktgefühl verwandelt

Das Wachsen hilft
Ohne Kalkül
Ziehe ich Karten
Aus dem Gebälk der Welt

Wähle ich verstehendes Suchen
Hexenwerk, natürlich
Offenbar, vertraulich
ungezäumt

Variiert
Achse
ohne
Pol

JB

Rezitation:

Rezitation: JB, November 2020

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Kommentare

06. Okt 2020

Hallo Johanna

Manche Leser mögen sich vielleicht ratsuchend fragen, was du GENAU ausdrücken willst. Aber gerade dieses "andeutungsweise" Spiel der Assoziationen zum Grundthema, welches für eigene Interpretationen offen bleibt, macht es lesenswert und überhaupt "lyrisch modern".

Die bemerkenswerteste Stelle für mich:

Ohne Kalkül
Ziehe ich Karten
Aus dem Gebälk der Welt

Das ist großartig!

LG
Dirk

07. Okt 2020

So bin ich ;), danke Dirk, liebe Grüße, Johanna

06. Okt 2020

Bei Krause hab ich schlechte Karten -
Drum wird hier nie der Hausputz starten ...

LG Axel

07. Okt 2020

Wenn das Haus sich nicht putzt,
der Männe trutzt.

Danke und liebe Grüße, Johanna

07. Okt 2020

Das Gebälk der Welt:
Getragen vom Fundament – wenn's hält …

Liebe Grüße
Soléa

07. Okt 2020

Das Fundament ist so stark wie die, die darauf tanzen ;)
Danke dir Soléa und liebe Grüße an dich, Johanna

21. Okt 2020

Vielen Dank lieber Alf, liebe Grüße, Johanna