Tears of the clown – Versuch eines öffentlichen Tagebuchs
Ein Jahr später, als ich die Augen aufschlug, geboren um zu rennen, um zu jagen, mich in der Vergangenheit zu suchen, fand ich einen kleinen Einschub in meiner Notiz; ein kleines gebasteltes Glasschiff, eine Miniatur des kristallenen Schiffes in einem Lied der Doors, verführte mich, nach der Vervollkommnung meiner Seele zu suchen ... Nur wer den Weg einschlägt durch seine Seele zu schauen, der kann jemals in seiner Seelenküche rasten ... Ich fror, als mir dies bewusst wurde! Nur die Erinnerung in dem Lied Cashs, dass ich übrig bleibe, macht mich traurig. The needle tears a hole ... die Nadel reißt ein Loch in meiner Vergangenheit. Auch die Zeilen: If i could start again – wenn ich nur noch mal von vorne beginnen könnte ... beschäftigen mich ... alle gehen weg ... Nachbarn, Freunde, und mitunter reißt der Tod mitten dem Leben eine tiefe Wunde – Mein Vater ging, ohne sich zu verabschieden ... Er lief in den Wald und grüßte noch unsere Nachbarn, mit dem Gedanken, sich umzubringen ... Schizo, für diesen Moment ... Ich bin traurig, seit er gegangen ... Es dauert der Schmerz, aber bald wird die Zeit klären, dass es vielleicht besser war, als an Krebs zu vegetieren ... Meine Mutter, auch sie vermisse ich, war sie doch mein Fleisch und Blut, auch meine große Vertraute ... aber irgendwie komme ich weg von diesen traurigen Gefühlen ... ich bin ehrlich, einfach und besitze Kraft, mich zu formulieren, durch Schmerz und Leid zu gehen in brutalster Dialektik ... Ich habe die Musik in mir geweckt. Vielleicht war ich, wie Lehnert formulierte, ein gefesselter Sänger, ein Schlag ins Gesicht nach dem anderen ... ich werde wach ... mein Vater empfand, dass ich nicht wach werden würde, behütet durch seinen Schutz, doch ich kämpfe wieder zu schlafen, denn die Wahrheit erkennt man in der Nacht. Nur einzig die Literatur verfinsterte sich in expressiven Schüben ... bleibt mir das Ehrlichsein, die Sportlichkeit und Genauigkeit, die meine Gedanken beflügeln ...
bis bald in meiner Welt ... liebe Welt, © Uwe Kraus 27.01.2018