Spa und Wellness gut – 12. Was du nicht siehst

Bild von Alf Glocker
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Ich sehe nicht, was du da siehst, und damit ist auch gar nichts vorhanden! Wenn, wie du sagst, ein Gewitter aufzieht, kann mich kein Blitz treffen – ich denke positiv! Wenn du sagst „Da ist eine Gefahr!“ und ich nicht will, daß da eine Gefahr ist, dann ist da auch keine Gefahr! Gefahren sind überall auf der Welt, das ist normal. Aber es kommt ganz darauf an, wie ich damit umgehe. Und ich gehe einfach nicht damit um!

Ich benenne etwas nicht mit schlimmen Worten. Ich lege das Gute allem zugrunde! Ich sage nicht „Das Krokodil ist grün“, ich sage „Es ist völlig harmlos, weil es nichts dafür kann, ein Krokodil zu sein!“ Wenn mir Termiten mein Holzhaus wegfressen, dann lasse ich sie nicht verirgendwassen, ich bitte sie herein und dann bitte ich sie sich anständig zu benehmen und schon klappt alles wunderbar!

Meine Interpretationen von einer der vielen eingebildeten Wahrheiten sind weltbewegend, rührend und schüttelnd, wenn man unbedingt lachen will. Ich sage: „Der Wolf wird mit den Schafen heulen“, oder „der letzte Hund möchte nicht gebissen werden!“ Bei mir tötet der liebe Drachen den bösen Siegfried und der Papst hält um die Hand Galileo Galileis an, weil er nicht weiß, daß der gar nicht sexy ist. Ich spende wo ich kann, notfalls auch noch meinen geistigen Samen!

So verändere ich die Welt, mache aus einem Sumpf blühende Obstwiesen, in denen die Äpfel so weit vom Stamm fallen, daß man die Erddrehung spürt wie ein Karussell, in dem die Röcke in den Himmel hineinfliegen, aber sofort über den Kopf gezogen werden müssen, damit man das Gesicht der Fleder-Mäuse nicht sieht. Lieber bin ich einer der drei Affen, als ein Vielosoff am Karfreitag der Bierseeligen, auf dem Novemberfest, in der soundsovielten Jahreszeit, die eh abgeschafft wird.

Was braucht der Mensch Ablenkung vom Menschen? Er hat doch Gott – und der ist immer genau dann barmherzig, wenn einer herzig ist. Ich singe: „Herzilein, lass mich dein Herzerl sein, du ganz allein (oder vielleicht noch ein paar andere, die mir gefallen, zusätzlich), kannst in mein Herz hinein … zum glücklich Sein, zum Glücklichsein!“ Und deshalb bin ich wirklich rein. Niemals kann ich fallen, nichts zum Opfer, nicht herein und auch nicht heraus … aus dem Rahmen der Seligkeit!

Ich bestimme mein Schicksal selbst: Wenn etwas auf mich zukommt, behaupte ich: „Das habe ich genau so gewollt!“ Alles gefällt mir! Die Erde gefällt mir mit ihren Wäldern und ihren Flüssen, aber auch mit ihren Wüsten – und wenn ich mit einer Wüsten leben müsste, dann würde auch ich wüst werden und mich an mir selbst erfreuen, weil die Wüste so schön ist. Hohe Berge sind hohe Berge, tiefe Täler sind tiefe Täler, Süßigkeiten sind Süßigkeiten und das Leben ist ebenfalls süß!

Das Glück der Erde liegt nicht nur auf dem Rücken der Pferde – auch andere Wesen haben schöne Rücken zum Entzücken. Frauen zum Ballspiel. Und die Bälle der Spielflächen locken nicht nur mit Haupthaaren, sondern auch mit dem Erdbeermund im Wiesengrund, wo man nichts weiß, außer, daß ich mich liebe, denn sonst kann ich auch keinen anderen lieben. Und so bleiben mir die Welten der Pein verschlossen, ob sie nun virtuell oder so real sind wie Weißichnicht.

Ich kann fliegen, wohin ich nur will, nichts und niemand wird mich aufhalten und wenn doch, dann sollte er oder sie einen triftigen Grund haben, denn sonst übersehe ich einfach die Situation, in der im mich schon deshalb nicht befinde, nicht befinden kann, weil ich sie nicht wahrgenommen habe. Kein Wüstling der Wüste, Kein Unhold aus dem holden Kreis der Verschworenen für die Sache der Gutgläubigen kann mich beeindrucken. Ich bin kein Zeitungspapier und deshalb nicht bedruckbar!

Du kannst sehen was du willst, ich bleibe in Treue zu mir fest wie ein Betonbunker,
auf den die Atombomben prasseln, die es gar nicht gibt, weil kein Mensch daran denkt, derlei Unrat gebrauchen zu wollen. Und, ja, ich hasse den Unrat, nein, ich liebe den Rat, der teuer ist, aber gut und deshalb überall als Unterschrift über sämtlichen Urkunden steht: „Denkt positiv, dann seht ihr auch keine Gefahr!“ Und, nicht vergessen: „Wo ich nicht bin, da kann nichts sein!“

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Kommentare

17. Aug 2020

Steckt seinen Kopf man in den Sand,
Scheint die Gefahr im Nu gebannt ...

LG Axel

17. Aug 2020

Herzhaft einleuchtend! :-)

LieGrü, Monika

17. Aug 2020

Vielen Dank liebe Freunde!

LieGrü
Alf