A Halloween Story: Danse diable - Page 2

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Sie müssen sofort kommen!‘
‚Hören Sie, wir schicken ein Einsatzkommando los. Sie treffen unsere Beamten am Nordeingang und dann können Sie die zum Tatort führen.‘
In seiner Aufregung entging Meyer, dass die Stimme der Beamtin ziemlich entspannt klang.
‚Geht’s noch, diese verdammte Teufelsbrut erwartet mich mit Sicherheit an den Eingängen!‘
‚Machen Sie sich keine Sorgen, die Täter werden mit Sicherheit das Weite suchen, wenn sie die Polizeisirenen hören. Erwarten Sie uns am Nordeingang!‘
‚Hallo? Verdammte Bullen, aufgelegt.‘
In seiner Verwirrung kam es dem Anrufer nicht in den Sinn, dass es nicht gerade logisch war, Straftäter durch den Gesang der Martinshörner vorzuwarnen und der gesamte Gesprächsverlauf recht ungewöhnlich verlief.
Vorsichtig bewegte sich Glatzen-Jörg in Richtung des Zieles und überwand nach einigen Minuten die niedrige Friedhofsmauer, um sich brav vor dem Nordausgang aufzustellen. Tatsächlich war von den Satanisten keine Spur zu bemerken, während schon nach einigen Minuten ein Streifenwagen mit ausgeschaltetem Blaulicht auftauchte und zwei stämmige Beamte ausstiegen.
‚Mann, bin ich froh euch zu sehen! Aber wo ist der Rest? Mit zwei Mann werdet ihr wenig ausrichten!‘
Inzwischen hatte einer der Beamten Meyer erreicht und lächelte ihn an, bevor er dem Skin eine Taserladung verpasste. Paralysiert ging der elektrische Jörg zu Boden und wurde sogleich von dem hilfsbereiten Ordnungshüter professionell mit einem Kabelbinder an den Händen gefesselt.
Derweil holte sein Kollege gemächlich ein Smartphone hervor.
‚Wir haben ihn! Ja, die Notrufzentrale stuft das Ganze als Scherzanruf ein. Klar, wir bringen ihn gleich zur Knochengrube. Verstanden! Ave Satanas!‘
Während der Fesselungskünstler den Gefangenen mit Hilfe seines echten Fußes am Boden fixierte, informierte nun sein Kollege per Funk die Einsatzzentrale.
‚Zentrale von Dämon 3. Kommen!‘
‚Hier Zentrale. Kommen!‘
‚Hier Dämon 3. Wir haben den Flüchtigen aufgegriffen, Handy-Ortung nicht mehr erforderlich. Keine Lequidierung, sondern Überführung in die Katakombe. Befehl vom Chef: Alle Einheiten sollen ihre Positionen wieder einnehmen und das Gelände abschirmen. Kommen!‘
‚Hier Zentrale. Verstanden! Kommen!‘
‚Hier Dämon 3. Ende!‘
Nach vollbrachtem Rundruf näherte sich der Funkmeister dem justizvollzogenen Pärchen.
‚Larry, Du hast es mitbekommen! Also auf mit der Ratte und flugs zum Meister!‘
Der Angesprochene – ein wahrer Bulle mit dem Aussehen eines berühmten, chirurgischen Meisterwerkes des berühmten Dr. Frankenstein – verzog sein Gesicht zu einem groben Lächeln.
‚Hoch mit Dir, Du Insekt!‘
Unsanft riss der letzte Bulle den noch immer leicht benommenen Skinhead empor. Der konnte sich zwar kaum auf den Füßen halten, vermochte jedoch wieder seine Gedanken zu sammeln.
‚Verdammt, Ihr seid doch die Bullen! Die Polizei!‘
Die beiden Ordnungshüter schwiegen einige Sekunden, verdutzt durch derartig viel Naivität, um dann in brüllendes Gelächter auszubrechen. Larrys Compagnon, der eine gewisse Ähnlichkeit mit einem berühmten Rüsseltier – siehe Ami-Slang hinsichtlich einer alternativen Bezeichnung für Polizisten – besaß, fasste sich nach einigen Minuten als erster.
‚Ganz genau und wir dienen DER MACHT! Du Asi bist echt ein Witzbold. Aber genug getrödelt, der Meister hat Sehnsucht nach Dir. Du kommst jetzt besser freiwillig mit oder wir machen Dich jetzt schon fertig!‘
‚Ihr Schweine könnt mich …‘
Eine weitere Taserladung schnitt Meyer förmlich das Wort ab und streckte ihn zu Boden.
‚Larry, Du Depp! Okay, der scheint nicht kaputt zu sein. Jetzt müssen wir den Drecksack auch noch schleppen! Der Chef klang schon verdammt ungeduldig!‘
‚Sorry Diddi, ich habe doch so ein Späßken mit dem Taser!‘
‚Egal, wir müssen los!‘
Während Diddi das gusseiserne Friedhofstor öffnete, warf sich sein monsterartiger Kollege den Besinnungslosen, der nun beileibe kein Leichtgewicht war, leger über die Schulter.

(…)

‚Ah, unser Gast ist wach!‘
Benommen und desorientiert richtete sich der arg elektrifizierte Jörg halb auf und erblickte vor sich den maskierten Hohenpriester im vollen Ornat, der offensichtlich von einer Reihe in schwarzen, blauen, gelben und grün-rot gestreiften Kapuzenmänteln gekleideten satanischen Würdenträgern flankiert wurde, deren Gesichter ihm irgendwie bekannt vorkamen. Das nun folgende, mehrminütige Schweigen gab dem Skinhead die Gelegenheit für weitere Impressionen. Offensichtlich befand er sich in einem mit Standscheinwerfern erhelltem Gewölbe, in dessen Ecken sich neben Knochenhaufen auch einige offene Särge befanden. Neben dem beobachten hatten sich Diddi und Larry in Habachtstellung aufgebaut, begierig auf Anweisungen ihrer Herren. Als Meyer nun beabsichtigte, sich vollends zu erheben, wurde die unheimliche Stille gebrochen.
‚Auf die Knie, Du Hund!‘
Noch während Diddi ihn mit einem geschickten Fußtritt in die gewünschte Position beförderte, erkannte der Ge-fangene den Schwarzkittel, der den Befehl gab.
Der Landtagsabgeordnete Beutelschneider wandte sich ent-schuldigend an den Hierophanten.
‚Vergebung, eure Gnaden. Manche Menschen verstehen nicht, wie sehr sie sich vergehen und haben keinen Respekt! Sollen wir den Hundsfott sogleich langsam kastrieren wie seinen Bürgen? Eure Gnaden fanden die Schreie des elenden Skorzkis ja so ergötzlich!‘
‚Du darfst mich Herr oder meinetwegen Meister nennen! Mit ihm habe ich anderes vor.‘
‚Herr, wir sollten diesen Klimaschädling vielleicht energiesparend kochen! Das gibt eine prima Bio-Suppe und der Geräuschpegel dürfte Euch äußerst erfreuen.‘
Während der Hohepriester gnädig über die kecke Unterbrechung eines rot-grünen Kapuzenmannes hinweg-sah und Beutelschneider zustimmend nickte, behagte der Einwand einem der Blaumänner so gar nicht.
‚Meister, hört nicht auf dieses unsinnige Geschwätz dieses kleinen Opportunisten! Wir sollten diesen Linksextremisten nach altdeutscher Art dem Feuer unseres Herrn Luzifer übergeben … ‘
Einer der wenigen Gelblinge fühlte sich nun ebenfalls bemüßigt, die Ausführungen seines Vorgängers zu unterbrechen.
‚Dominus, lasst eure Ohren nicht von den Ergüssen blauer Reaktionäre beleidigen. Die einzige Art mit diesem sozialbetrügerischen Pack umzugehen, besteht darin, ihm das Fell über die Ohren zu ziehen und…‘
‚Silentium, ihr Wichte! Das ist hier kein Showevent in einem eurer Parlamente. Wir sollten uns jetzt unserem Gast zuwenden!‘
Mittlerweile hatte sich das Objekt alternativer Exekutionsvorschläge gesammelt und dachte verzweifelt darüber nach, wie er diesen Irren entkommen könne. Vielleicht standen auch seine Chancen nicht so schlecht, irgendwen, notfalls die Presse, von der abgefahrenen Kiste zu überzeugen, die hier abging. Außerdem dürfte es ja nicht möglich sein, eine Leiche so einfach verschwinden zu lassen, wie ein totes Tier.
Das kultivierte Lachen des Hohepriesters unterbrach die ungewöhnliche Gedankenflut des Optimisten.
‚Die Presse? Der Pöbel ist ja so drollig! Ich fürchte, deinesgleichen wird niemand vermissen. Mit euch armen Pack ist es wie mit den Kakerlaken: Wenn man einige zerquetscht, fällt es nicht weiter auf! Und was denkt Er, mein einfältiger Freund, wie leicht man eine Leiche verschwinden lassen kann!‘
Verwirrt blickte die vermeintliche Küchenschabe den satanischen Großherrn an, fühlte aber geleichzeitig eine ungeheure Wut in sich aufsteigen. Hitler hätte diese ver-fluchten ‚Teufelsanbeter‘

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31. Okt 2020

Ich brauche gar kein Halloween -
Frau Krause gibt die Ganzjahrs-Queen ...

LG Axel

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