So ist halt das Leben

Bild von Anita Zöhrer
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Hell strahlte die Sonne in meinem Leben, bis sie eines Tages gezwungenermaßen nicht enden wollendem Regen weichen musste. Alles, was ich mir aufgebaut hatte, drohte nach und nach einzustürzen.

Eine gute Arbeit hatte ich angenommen und wenige Wochen später einen neuen Freund. Doch beides stellte sich schon bald als ein Alptraum heraus. Meine verdrängten Träume holten mich ein; wie Sand schienen mir die Stunden durch die Finger zu rinnen, an denen ich nicht weiter an ihnen basteln konnte. Und was meinen Freund anbelangte: So sicher ich mir gewesen war, endlich in ihm den Richtigen gefunden zu haben, so sehr enttäuschte es mich, als sich das Gegenteil herausstellte.

Selbst schuld war ich an all den Irrwegen, die ich ständig ging, wenngleich sie stets auch ihr Positives hatten. Immer mehr fehlte mir für sie jedoch die Energie. Wie ein Marathonläufer ließ ich mich auf einen Wettlauf ein, bis ich irgendwann über meine Grenzen hinausschoss und erschöpft zusammenbrach.

„So ist halt das Leben“, konnte ich schon nicht mehr hören – was für ein Unsinn im Angesicht dessen, dass ich an meiner Misere etwas ändern konnte.

Ich war kurz davor, wie so oft alle Brücken hinter mir einzureißen und neu anzufangen. Keinen anderen Ausweg wusste ich mehr, als unerwartet ein Regenbogen in der Form eines Mannes in meinem Unwetter erschien. Seit langem erstrahlte die Sonne wieder über mir; tiefe Dankbarkeit empfand ich für seine Hilfe.

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