Das Soldatenkind - Parallelgedicht zu "Der Panther" (R.M.Rilke)

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Sein Herz ist vom Verstümmeln und vom Morden
so kalt geworden, dass es nichts mehr spürt.
Ihm ist egal, dass Menschenhorden morden,
da ihn das viele Morden nicht mehr rührt.

Der müde Gang schwer tragend kleiner Schritte,
den er schon lange ohne Murren geht,
führt ihn heraus aus längst vergessener Mitte,
in der – betäubt – die Gier nach Leben steht.

Nur manchmal dringt ein Fühlen durch die Mauer,
dann schreit er auf – gefühllos will er sein,
gefühllos bleiben – denn auf unbestimmte Dauer
braucht er ein eisig Herz allein.

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Kommentare

03. Okt 2016

Ein Vergleich, der schwer bedrückt -
Gerade, weil er stark geglückt ...

LG Axel

04. Okt 2016

Vielen Dank, Axel!
Dein Kommentar ehrt mich sehr.
LG
Corinna