Er sitzt am Tisch, die Augen offen,
die Hände stützend unterm Kinn.
Der Blick geht weit, etwas betroffen,
dem Jungen geht was durch den Sinn.
Nun regt er sich und streckt den Rücken,
er hat gedacht, der kleine Klaus.
Ernste Dinge ihn bedrücken:
Morgen kommt der Nikolaus!
Er weiß genau, er wird was kriegen.
Doch was wird vor dem Bette liegen?
Ein neues Ding, das er nicht kennt?
Ein Schaukelpferd, das rückwärts rennt?
Auf einen Bagger hofft er fest.
Dies ist, was ihn so denken lässt.
© Willi Grigor, 2015
Jahreszeiten
Kommentare
Dein Gedicht ist süß, Willi. Besonders gut gefällt mir "das Schaukelpferd, das rückwärts rennt".
Liebe Grüße,
Annelie
doppelt, Willi, lässt sich leider nicht löschen, jedenfalls nicht von mir. Sorry. Aber doppelt hält - besser.
Ein Gedicht ist süß, Willi. Ganz besonders gut gefällt mir "das Schaukelpferd, das rückwärts rennt".
Liebe Grüße zu euch nach Schweden,
Annelie
Danke für den lieben Kommentar, Annelie.
Und gleich doppelt, kriegt auch nicht jeder :-)
Herzliche Grüße von uns aus Schweden
Willi
Ich sehe ihn da sitzen, den kleinen Jungen ... heißt er vielleicht Willi?
Liebe Grüße - Marie
Ein schöner Gedanke von dir, Marie.
Aber ich kann mich nicht erinnern, dass ich nach dem Krieg als kleiner Flüchtlingsjunge Wunschgedanken hatte. Ich war glücklich mit "meinen" Kühen auf der Weide und den Dorfkindern.
LG
Willi
Der Dichter, er hat auch gedacht -
Fein daraus seinen Text gemacht!
(Krause stellt ihre Latschen raus -
So was blockiert das ganze Haus ...)
LG Axel
Danke für deine wie immer gelungenen Zeilen, Axel.
Deine Krause hat es mir angetan.
Sie tut selten das, was sie soll und dennoch ist sie unabkömmlich.
So ganz für mich ich manchmal denk:
Die Krause ist ein Gottgeschenk!
Sie putzt beim Axel alles blank (?),
und er gibt ihr dafür den Trank,
den mehr sie noch als Wasser liebt.
Die Krause für die "Arbeit" kriegt
- das sagen Axels VERSe mir -
für jedes Staubkorn ein Glas* Bier.
Axel ist - ich glaub es glatt -
heilfroh, dass er die Krause hat.
* Es würde mich nicht überraschen,
wenn sie das Bier nur zählt in Flaschen.
Liebe Grüße an euch zwei
Willi
Danke für den Kommentar -
Jetzt fühlt die sich erst recht als Star ...
LG Axel
Damit kein Schatten auf ihre "Starheit" fällt, habe ich die beiden letzten Zeilen
"Hat dieser Mann es niemals satt,
dass er zu Haus ne Krause hat?"
geändert.
Willi
Noch so unbekümmert in die Welt zu schauen, den Wunsch hat sich der große Willi erfüllt und ist rasch in die Welt des kleinen Klaus gedrungen. Und der wartet auf den Nikolaus. Noch einmal 'jetzt' Kind sein zu können, dazu hat ihm die Fantasie verholfen mit diesem anrührenden Gedicht. Schön!
LG Monika
Das hast du schön formuliert, Monika. Danke.
Ich habe nicht so gedacht, als mir diese Sätze damals in den Sinn kamen. Möchte es jetzt aber gerne tun.
LG
Willi