Ich sitz‘ wie Krösus auf dem Throne
in einem Kirschbaum. Überall
um mich herum, bis hoch zur Krone
lockt‘s rot und prall.
Ich strecke gierig meine Zunge
nach der Verheißung voller Saft.
Die Lust presst sich in Herz und Lunge,
mit wilder Kraft.
Ich greife, wie um mich zu rächen,
des Leibes letztes Elixier.
Es spritzt und strömt in hundert Bächen.
Jetzt bin ich Tier.
Dann tönt die Stimme, fast vergessen,
aus jenem Schatten unterm Baum.
„Du sollst hier pflücken und nicht fressen!“
Und aus der Traum.
Kommentare
Unser Onkel hatte uns aufgetragen, beim Kirschen pflücken ständig zu pfeifen!
Hallo Peter, ja das war auch ein möglicher Trick, mit halb-vollem Mund zu pfeifen :)
LG
Dirk
Obwohl wir auch Kirschen hatten, waren die, in Nachbars Garten, viiieeel leckerer natürlich. :)
Tolle Zeilen, lieber Dirk! Da werden Kindheitserinnerungen wach. :)
Herzliche Grüße
Ella
So ist es, Ella, die Erinnerung an die Kindheit hat mich wohl auf die Idee gebracht
Dankend lieben Gruß
Dirk
Sehr kurze Weile … in deinen Zeilen :-)
Liebe Grüße
Soléa
Hallo Soléa
Je kürzer die Weile, um so weniger Bauchschmerzen am Abend. Alles hat auch irgendwo seine gute Seite :)
LG
Dirk
Kurzweiligkeit verzichtet auf Eiligkeit !
Toller Text.
HG Olaf
Danke Olaf
Wenn ich bei meiner Mutter daheim über die Straße schaue, sehe ich noch einen der 'alten Freunde', d.h. längst verkrüppelt und ohne Früchte. Das war mal Opa's Garten. Schluchz ...
LG
Dirk