ob du lebst, was du fühlst

zu kurz die mondhelle Nacht
und der Sternenraum nicht weit genug,
wenn dir fliegend im Rausch hellen Singens
die Liebe begegnet,

zu lang ist sie für Lebenssatte,
auf den Tod hoffend und ein letztes Leuchten,
wenn der Atem stockt am Ende der Zeit,

wild klopft mein Blut, Haut an Haut mit dir,
wenn unter den Lidern Goldsplitter tanzen
und Bänder rotroten Lichts
uns sanft streichelnd umfangen,

gelassenes Pochen beim schwebenden Träumen
über fremden Feldern und Wäldern,

wie viel Trauer braucht das Glück,
um sich leuchtend abzuheben
vom Dunkel banger Gedanken,

schließ die Augen nun, lass den Atem fließen
und frage dein inneres Spieglein,
ob du lebst, was du fühlst

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