Liebe in den Zeiten der Pandemie

Bild von Uwe Röder
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Noch einmal
wollt' ich
sein,

nur einmal
noch süß
Atem holen,

einmal noch
dich wenigstens
von ferne sehen.

Bin ein Etwas,
weiß verhüllt,
es zu entsorgen.

Weißt du noch,
einst schrieb ich
an dich ein Gedicht:

Und bin ich tot,
so denke ich an dich
und sehne mich...

Still Hand in Hand
zu streifen unsre
alten Wege,

wieder will mein Herz
das deine
sein.

Die Hand, nun lässt
sie los das Leben,
niemals dich,

Weißt du noch?
Wie oft hab ich dich
so gefragt,

es dringt dir
nie mehr in
dein Ohr,

kommt
in dein Herz
wie von allein.

Der Wind ist jetzt
mein Flüstern dir,
Memento mori.

Richtig übersetze er:
Sei glücklich, lebe.
Lebe!

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Kommentare

15. Apr 2020

Das Sujet hat es schon schwer -
Das Leben ist nicht immer fair ...

LG Axel

15. Apr 2020

Ein sensibles nachgetragenes Liebes- und Trauergedicht, das mich besonders berührt, weil ich mich vor kurzer Zeit von einem mir sehr nahe stehenden Menschen verabschieden musste. Vor nur fünf Monaten wusste man noch nichts von der Pandemie, geliebte Schwerkranke wurden auf ihrem Sterbeprozess eng begleitet und nach dem Tod feierlich zu Grabe getragen. Die Angehörigen durften trauern. Jetzt hat sich alles geändert. Abstand wird gewahrt, es gibt keine Sterbebegleitung, keine Gedenkgottesdienste mehr in den Kirchen. Gleich, an was gestorben wird, würdiges Abschiednehmen ist kaum noch zu realisieren. Das wiegt schwer.

LG an Uwe - Marie

16. Apr 2020

einfach wunderbar!
wiedermal...

lg alf

16. Apr 2020

Lieber Uwe – kein Kommentar:
Deine Worte gehen mir sehr nah …

Liebe Grüße
Soléa

16. Apr 2020

Nimm deine Klagen raus,
deine Story ist sobald nicht AUS !
HG Olaf

23. Apr 2020

Oh, lieber Uwe! Oh, ich bin ergriffen und tief berührt.
Wie wunderschön Deine Zeilen! Ich weiß gar nicht was ich sagen soll...außer "Dankeschön!"... ich bin sprachlos...

Alles Liebe
Ella