Auf meines Kindes Tod *

Bild von Robert Staege
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Leb wohl, mein liebes Kind!

Als man in schwerster Stund‘
Dich still hat fortgetragen,
da konnte ich‘s nicht sagen,
mein Herze war so wund.

Leb wohl, mein liebes Kind!

Du ruhst in Gottes Arm,
bist in des Himmels Fernen.
Ich wandle unter Sternen
und bin noch voller Harm.

Ich segne Dich, mein Kind!

Das war mein letztes Wort,
ich sprach es voller Liebe.
Und wenn ich einst zerstiebe,
dann sehen wir uns dort.

* Joseph von Eichendorff (1788 - 1854) betitelte so eine Serie von 10 Gedichten. Das letzte Gedicht dieser Serie hat mich zum vorliegenden Gedicht angeregt, nachdem meine Pflegetochter tödlich verunglückt war. Erste Zeilen entstanden bereits vor 20 Jahren. Ich habe es lange „für mich“ behalten. Am 16. Januar 2018 habe ich es bearbeitet und in die vorliegende Form gebracht.

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Kommentare

17. Jan 2018

Das Gedicht berührt, braucht viel Zeit und Raum, um zu sacken und ist wirklich schön. Ich werde es noch einige Male lesen, vielen Dank dafür!

17. Jan 2018

Das Gedicht führt mich auf erschütternde Weise zum Tod der Tochter, und dennoch weiter, weiter in die Hoffnung. Ergreifend!

LG Monika

17. Jan 2018

Das tut mir von Herzen leid!
Doch wir leben auf Hoffnung hin.