Als ob ein kleiner Tupfer Abendröte
sich schamig im Azur zu baden schickte,
ein Sonnenstrahl durch Regenschleier blickte,
des Farbenspektrums Violett entrückte,
dass die Mélange erhabene Größe böte.
Als webten coelinblaue Lüfte sich ins Meere,
durchzogen sacht von purpur Meermaidküssen.
Nichtmehrgehofftes steigt, sodass wir seufzen müssen
obliegt das Lila einer schwer fassbaren Schwere.
Der Duft umschlingt wie mollig weiche Arme
die Sinne: schwappt aus vollen Blütentiegeln,
aus denen strömen Öle reich ins Warme.
Man kann sein Wesen kaum im Geist ermessen,
nichts kann die Farbpracht seiner Dolden spiegeln;
einmal geatmet bleibt sein Odoer ewig unvergessen.
Als ob des Sommers Kräfte er umschlösse,
als konservier er sie auf unbestimmte Zeit,
schenkt er sich uns, tiefblau, es ist als gösse
er lindernd sich in tiefstes Herzeleid.
Anouk Ferez, all rights reserved
6-2017
zu finden auf dem Blog von lavendel-lyric
Kommentare
So sinnlich, so betörend wird dem Lavendel ein Denkmal gesetzt. Im Farben- und Duftrausch umweht er die Welt. Als reine Poesie, die sich hier in wundervollen Worten wiederfindet. Bezaubernd.
LG Monika
Liebe Monika, ich danke dir. Ich habe dieses Gedicht schon lange im Kopf , endlich wollte es heraus. Manches will schneller hinaus, manches hängt ewig fest. Dieses hier ließ sich Zeit, bis es seinen Platz hinter der Stirn verließ. Umso schöner, wenn es jemandem gefällt , ich danke dir sehr für diese schöne Rückmeldung
lG
Anouk