Und abermals nebelt's Novemberregen.
Der Himmel anthrazit plissee,
treibt mich ins Meer fröstelnd Gedanken;
Greife die Farben aus des Herbstes Blick,
um uns zu malen, schattig Wind,
als wilder Wein, blutend im Ranken.
Verrostet ficht das Blatt
den ersten und einzigen Tanz.
Wie soll ich ihm begegnen,
da auf der Leinwand, bald schon,
Winter schimmert;
Und, in nicht allzu weiter Ferne,
Ewigkeit flimmert?
Noch wallt das träumend Blut in meinen Adern;
Noch atmet glutvoll Seele Rosen ein;
Noch ist das Mosaik vollkommen unvollendet;
Noch zeichnet hoffend Sehnsucht Wege an.
Oh schattig Wind,
wie lange willst du mich umgarnen?
Tritt ein und offenbare dein Verlangen, werde mein;
Möchte dein Zündeln wissen, stillen, sanft umarmen;
Sinnlich gedeihend im Parfüm der Stille
süß "All-Ein-Sein".
Kommentare
Umgarnend, jetzt bestrickend, nicht
erst irgendwann im Fernen, wo
Ewigkeit uns nicht nur schimmert...
LG ins Novemberdunkel Yvonne
Ja, da hast recht, liebe Yvonne, Ewigkeit schimmert nicht nur. Sie strahlt immerzu, allumfassend, jederzeit.
Und wieder danke ich für den herrlich poetischen Kommentar. Freue mich sehr darüber :)
Herzliche Grüße,
Ella
Noch scheint die Ewigkeit weit …
gönne ihr diese Zeit.
Helle Grüße in den (hier) tristen Novembermorgen
Soléa
Das will mir nicht so recht gelingen,
Ich sitze schon auf ihren Schwingen;
Bin doch schon Teil der Ewigkeit,
Sie's immer da, sie scheint nur weit.
Von ihr, das kostbare Geschenk,
Das sich, für kurz, Bewusstheit nennt.
Der Tod bringt nur Transformation,
Die Ewigkeit, sie waltet schon.
Für mich ist sie nicht religiös
Und keinesfalls gar desaströs :)
Liebe Soléa,, Deine Gedanken motivierten mich, die ganz persönliche Auffassung von Ewigkeit zu beschreiben.
Vielen Dank für Deinen inspirierenden Kommentar. Habe mich sehr darüber gefreut :)
Wärmende November-Abend-Grüße,
Ella
Das ist eines der besten Gedichte, die ich je von Dir gelesen habe, liebe Ella. Ganz besonders die zweite Strophe ist hervorrragend formuliert und geht ans Herz, streichelt die Seele. Diese Zeilen sind wirklich sehr gelungen. Du wirst das verheerend Verlangen des Novembers beschwichtigen, das noch so sanft daherkommt und Dich umgarnen will.
Liebe Grüße zu Dir,
Annelie
Vielen Dank für den schönen Kommentar, liebe Annelie.
Ich freue mich, dass Dir das Gedicht gefällt.
Danke herzlichst für die anerkennenden Worte und
schicke warmes Kerzenlicht in Deinen November-Abend.
Ganz liebe Grüße,
Ella
...und irgendwann
schließt sich der Kreis;
Dann ist es weder kalt
noch heiß.
Vielen Dank für den wunderbar poetischen Kommentar,
lieber Waldeck. Habe mich sehr darüber gefreut:)
Herzliche Abendgrüße
Ella
Ella, du hast es drauf. Und drin im Herzen. Und drunter ist ein Netz zum AufFangen der vielen, vielen Gefühle.
LG Uwe
Ach, lieber Uwe, Du machst mich ja ganz verlegen. Leuchte schon wie eine Holland-Tomate. Aber, dass Dir das Gedicht gefällt, das freut mich sehr :)
Herzliche Grüße,
Ella
Liebe Ella, wie wunderschön, allein schon die erste Strophe verdient ein "überaus lesenswert" ! Heute, nach langer Zeit "Abwesenheit" finde ich beim Stöbern im Forum dieses Gedicht von dir und bin entzückt! Selten fand ich den grauen Bruder November so schön beschrieben!
Alles Liebe
Anouk
Liebe Anouk, wie schön von Dir zu hören.
Freue mich sehr, dass Du die Zeilen entdeckt hast und dass sie Dir gefallen.
Der November schlägt so manchen auf's Gemüt, wenigstens können wir mit Worten dagegenhalten.
Vielen herzlichen Dank für den schönen Kommentar,
liebe Anouk. Habe mich sehr darüber gefreut :)
Ganz liebe Grüße,
Ella