Seiten
ans Herz. Ihm wurden die Werkzeuge ausgehändigt, zudem zwei Assistenten zur Seite gestellt, James Dean (der gerade einen Porsche 550 Spyder zersägte, unter Tränen übrigens), und Steve McQueen, der mittels Motorsäge einen uralten Ford Mustang Fastback (in wunderbarem Acapulco Blue) bearbeitete, laut schluchzend. Beide nickten nur kurz, sie kannten Albrecht nicht. Albrecht dagegen erkannte beide Ex-Schauspieler sofort. Laut rief er hinüber: „Hello Jimmy, hey Steve…“ Aber die beiden Unterteufel mit der Schärpe „Hell Monitor“ stießen ihn in seinen Arbeitsbereich zurück, brüsk schleuderten sie ihm entgegen: „Halt! Während der Arbeitszeiten keinerlei, auch nur ansatzweise ausgeführte Unterhaltungen mit den weiteren Arbeitskräften hier in dieser Montage-Halle!“
Es war die Hölle! Echt jetzt… Die Hölle!
Und ganze sechs Hemingways wanderten gerade im Gänsemarsch an dieser Halle vorbei, Ernest vorneweg. Ja, Suizid ist eine Todsünde und wird mit ewigem Höllen-Aufenthalt (!) bestraft. Wenn man das da oben publik machen könnte, wäre die Selbstmordrate vielleicht deutlich geringer, außer in Japan natürlich. Klar. Nicht gerade in Japan. Seppuku forever!!!
Die hübsche Margaux Hemingway war das fünfte Familienmitglied der Hemingways in drei Generationen, das Suizid beging. Neben ihrem Großvater begingen auch ihr Ur-Großvater, der Bruder Leicester (am 13. September 1982 im Alter von 67 Jahren) und eine Schwester ihres Großvaters Suizid. Ihr Onkel (?) Gregory (nach einer Geschlechtsumwandlung nannte er sich nur noch "Gloria") starb am 1. Oktober 2001, im Alter von 69 Jahren, unter wirklich äußerst mysteriösen Umständen, in einem Frauengefängnis in Miami. Diese Hemingways! Ein vergnügliches Trüpplein.
Dort, ein illustres Grüppchen beim Häkeln von runden Platz-Sets mit Ananas-Muster: Bruno Ganz mit Otto Sander, daneben Karl Lagerfeld, plus Rudi Assauer (ohne Zigarre!), Niki Lauda, Costa Cordalis, Burkhard Driest und Keith Flint. Vergeblich suchen wir Karel Gott! Warum ist der denn nicht in der Hölle? Wenn es einer verdient hätte... Wahrscheinlich des Namens wegen wurde der Barde wohl verschont. Dann sind natürlich, im Umkehrschluss, alle die, die 'Teufel' heißen, mit der Luxus-Arschkarte versehen worden.
Berthold Albrecht und J. Tupfinger litten, zusammen mit Dean, McQueen, Elsner und Day, Höllenqualen. Es wurde auch nicht besser, eher noch schlechter. Tagein, tagaus, die immer gleiche Leier: Füße pflegen für die einen, Oldtimer zerstören für die anderen. 14 Stunden am Tag. „Danach willst du doch nur noch in deine Schlafkoje“, so der trockene Kommentar (in Gedanken) eines Berthold Albrecht. Hinzu kam ja auch noch die Höllenglut. Leider: Es herrschten unentwegt, Tag wie Nacht, entsetzliche 48 Grad Celsius (!), nirgendwo eine Kühlung, kein Kaltgetränk, nur heißer Matetee in riesigen Samowaren, die aus völlig unerfindlichem Grund niemals versiegten. Death Valley total. Nur Veganer-Fraß, und keine Alkoholika, Rauchen ist verboten, Schmoren erwünscht, Brennen erlaubt; keine Freude, nur Arbeit, Arbeit, Arbeit, dazwischen 6 Stunden Schlaf, der Rest war mit Overall-Waschen, jeder hat nur diesen einen, ein Schwätzchen mit dem Stuben-Nachbarn halten, und mit Essen Fassen ausgefüllt. Stuben-Kontrolle und peinlich genauer Overall-Check: Sir Rio Reiser! Mit den Assistenten Keith Flint und Rutger Hauer, Auszubildender: Wiglaf Droste! Man kann sich kaum einen härteren Capo vorstellen als Rio Reiser! Sein Capo-Regime: Legendär!
Natürlich hassen alle in der Hölle den Veganer-Fraß, selbst diejenigen, die früher, im Leben, Veganer waren, das muss wohl nicht extra erklärt werden. Auch Mate-Tee findet hier keine Liebhaber. Vor allem aber – alle hassen diese extreme Hitze! Kein Deo, keine Erfrischungs-Tücher, keine Kaltgetränke, keine Ventilatoren und, natürlich, keine Kälte-Klima-Systeme! Stetige 48 Grad, auch in der Nacht. Und keine Kühlschränke, in die man dann vielleicht das Bettzeug hätte stecken können, tagsüber, um in der Nacht im kühlen Plumeau zu schlafen. Jeder dieser Höllianer wurde gezwungen, täglich 6 Liter des Mate-Tees zu trinken, um den Flüssigkeitshaushalt zu regulieren, denn ein Höllenbewohner verliert, in der Stunde, rund 600 ml Flüssigkeit. Schatten? Nur für die Aufsicht, für alle Unterteufel und natürlich für den Boss hier, in m/f bloody hell! Aber genau diesen Leuten macht die Hitze wenig bis gar nichts aus. Im Mate-Tee übrigens befinden sich allerlei Mineralien, damit der Elektrolyt-Haushalt nicht kippt. Dies könnte nämlich tödlich enden. Obschon... Denn niemand kann in der Hölle sterben. Ergo mag es als eine weitere Hoax-und Prank-Maßnahme des zynischen Höllen-Personals stehen, dieses System: Uz und Mock, Lampoon, Sneer, Scoff, Scorn und Taunt. Höllisch effizient!! Das System hat sich über die vielen Jahrtausende bewährt. Falls es Sie, den Leser, interessiert: Vor 360.000 Jahren wurde die Hölle geschaffen. Eben erst sind die Feierlichkeiten zum einjährigen Jubiläum beendet worden. Ein gewisser Martin Luther hatte sie auszurichten. Übrigens: Ein gewisser "Kronk" war der dritte Bewohner hier unten. Das aber nur am Rande.
So funktioniert eben das komplette höllische System: Die Kiffer müssen täglich Cannabis-Plantagen niederbrennen, und in sehr langen Schlangen stehen Warteschlangen hassende Wartende an, selbstredend nur, um dann an den völlig sinnfreien, total abwegigen Schaltern doch wieder abgewiesen respektive an völlig andere, absurde, irrwitzige und unnütze Fake- Schalter verwiesen zu werden. Schuhfetischistinnen müssen sündhaft teures Schuhwerk von Stuart Weitzman putzen, seine berühmten Cinderella Slippers, 2 Mio. Dollar teuer – und zwar mit Drahtbürste plus verseiften Stahlwolle-Reinigungs-Pads, zudem extrem ätzendem Abflussreiniger. Da fließen die Tränen der Frauen ohne Ende… Heulend ruinieren sie die sündhaft teuren Edeltreter. Und so geht das immer weiter: Masochisten müssen Sadisten auspeitschen, die Hundeliebhaber müssen Katzen füttern, Pädophile müssen Altenpflege betreiben, Donald-Duck-Fans dürfen nur Micky-Maus-Comics lesen, Fans der Reds müssen sich unentwegt Spiele von Manchester United ansehen und BVB-Fans müssen in Schalke 04-Bettwäsche schlafen. Das Prinzip müsste einleuchten: "Heute ist Gegenteil-Tag!" Die Teufel recherchieren dein Leben, erkennen, was du am meisten gehasst hattest - und entsprechen dieser Logik, indem sie dich dann exakt dort einsetzen. Du liebst den Strand? Dann klettere auf die höchsten Berge! Du hasst Raucher? Dann entleere Aschenbecher im Smoker´s Club! Die Waffenhasser müssen für die National Rifle Association (NRA) in Amerika tagtäglich neue, trotz all der Amokläufe gewichtige Argumente für noch mehr Waffen und noch deutlicher angenehme, freiere Zugänge, vor allem auch zu den halbautomatischen Waffen, zusammen tragen und niederschreiben. Freier Zugang zu allen Arten von Waffen, ab 15 Jahren! Für jeden Mann, für jede Frau, nicht nur in Amerika! So ließe sich vielleicht das Problem der Überbevölkerung langfristig lösen. Ein Gestank hassender Höllianer muss 14 Stunden täglich in einem Bereich arbeiten, in welchem es