ZUA HÖLLE MIT EICH OIN - Page 4

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von Gherkin Green

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riecht, als ob ein sehr altes, verfaultes Ei viel Knoblauch gefressen und dann in eine Güllegrube gefurzt hätte. Un-er-träg-lich!! Ginger Baker, Keith Moon und John Henry "Bonzo" Bonham müssen in der Hölle täglich ein Sonor Signature Jet Set Drumkit zerlegen, in winzige Einzelteile. Heulend.

Nur ein Beispiel: Stephen William Hawking, britischer theoretischer Physiker, Astrophysiker, Kosmologe und Populärwissenschaftler, seit 14.03.2018 hier unten beheimatet, hasst nichts so sehr wie "Unfug, Nonsens, Stumpfsinn und Jux-Reime". Er muss für immer und ewig mit seinem Sprachcomputer, im Rollstuhl fahrend, "Frohsinn verbreiten". Die unverwechselbare künstliche Stimme tönt, volle 14 Stunden am Tag, an allen Ecken und Enden der Hölle, auch in den Montage-Bereichen und bei der Fußpflege. Wenn die Insassen ihn sehen, sagen sie meist: "Der Hawking schon wieder..." So nervig wie der Eisen-Hannes, wenn der mit seinem Gefährt, so laut dröhnend, mit dem vergewaltigten Mozart, um die Ecken des Wohnviertels kurvt, um Leute anzulocken, die Alteisen abzugeben gewillt sind.

"Nur ungern nimmt der Handelsmann statt Bargeld Stuhlgang an!" schreit Hawking. Oder: "Der Kot dort an der Zimmerwand, der wird als Schuhcreme bald erkannt. Man riecht daran, taucht ein den Finger: Gelobt sei der Vernunft-Bezwinger!" Auch hört man ihn brüllen: "Bei niederer Decke geht selbst der weise Mann stark gebückt!" Dabei rollt ihm manche Träne über die Wange. Er leidet dabei, und das sieht man ihm an, Höllenqualen. Aber er muss und muss, immer weiter, tönen und schreien: "Könnten Sie mir bitteschön, approximativ, den Begriff des Schwarzen Loches ein wenig näherzubringen versuchen, ja?" Noch um die Ecke hört man ihn, metallisch verfremdet, leicht verblassend rufen: "Der exzessive Onanant, der zügellose Masturbant, die haben´s in der eig´nen Hand, das kurze Glück zu finden. Ja, denn die Handarbeit wird oft verkannt, in diesem uns´ren Selfmade-Land, die Handarbeit ist keine Schand´! Ja, Handarbeit ist keine Schand´." Man hört gerade noch: "Papa Yellow von Zitrone hatte einst der Töchter zwei, namens Limette & Limone, im Mixer wurden alle drei zu Brei."

"Genitiv ins Wasser, weil´s Dativ ist!" Ächz. Hawking muss jedoch, ob er nun will oder nicht, immer weiter diesen Stumpfsinn verbreiten. Kaum einer hört noch hin. Vielleicht ab und an ein Neu-Höllianer, sonst aber... "Ist das nicht der... der Stephen Hawking?" Ja, das ist er. Und er macht nur seinen Job. Auf ewig und für immer. Weinend.

"Apodiktisch, apokryph, fulminant ostentativ: Mumpitz, Stuss und Moppelkotze, Handkäs´, Flönz und Welpenrotze, nichts lieb ich mehr als Nonsens-Reime, fast wie die 'Klebsiella'-Keime..." Der arme Kerl. Wie ist denn der überhaupt in der Hölle gelandet? Wahrscheinlich, weil er Agnostiker war. Aber da müsste man doch glatt mal den Stroessner befragen. Im Einzelgespräch. Der weiß so etwas.

Ein George Best, seit dem 25. November ´05 hier unten beheimatet, leitet die "Anonymen Alkoholiker, Sektion F", eine Selbsthilfegruppe, der gut und gerne die Hälfte aller höllischen Einwohner angehören. Er soll bis in alle Ewigkeiten die 12 Schritte vermitteln, hat es aber, in nunmehr über 15 Jahren, nur bis zum zweiten Schritt geschafft. Allgemeine Höllen-Trinker-Meinung: Inakzeptabel inkompetent, der Mann… Schmacht ohne Ende. Aber keinerlei Stoff - weit und breit. No Booze!! Insgesamt gibt es 619.420 Sektionen dieser höllischen Anonymen Alkoholiker. Hier unten "trocken" zu werden, fällt wirklich schwer. Ist aber unausweichlich, denn man kann aus Mate-Tee keinen Alkohol gewinnen. Jedenfalls nicht ohne die gewissen Zusätze. So schieben alle Schmacht. Für einen Flachmann bietet zum Beispiel Dean Martin runde 120.000 Dollars an. Bislang, seit 25. Dezember 1995, hat er nicht einen Schluck seines geliebten Bourbon mehr getrunken. DAS nenne ich mal ein abstinentes Leben!

Wir sehen Adolf Hitler mit Kippa als "Schamasch" (ein Synagogen-Diener, auch „Schammes“ genannt) Dienste verrichten, und Steve Jobs montiert am Endlos-Fließband das Samsung Galaxy S20 Ultra (Muss es erwähnt werden? Mit Tränen in den Augen natürlich, beide!), wir können Walt Disney und den guten alten Luther als Assistenten des Ex-Obergefreiten Hitler bewundern, wir sichten John Wayne, wie er unter Tränen die Biografie von Barack Obama schreibt und John F. Kennedy, der unter Schwulen und tausenden von „kessen Vätern“ ächzt und stöhnt, es taucht nach Perlen der Luis Trenker und es wirft die Angel aus, es erschlägt reihenweise Robben-Babys eine Brigitte Bardot, und Larry Hagman schreibt Lobeshymnen auf den ebenfalls in der Hölle, gleich nebenan, befindlichen Ex-Präsidenten George W. Bush, der seinerseits ein Buch gegen die Todesstrafe schreibt, laut stöhnend. Das Prinzip leuchtet ein, die Qualen sind exorbitant – und das Schönste daran ist: Sie enden niemals! Gut, Senor Alfredo Stroessner, der Einzelgespräch-Spezialist, verkündet eine Straflänge zwischen 100 – 250.000 Jahren (Höllentage ca.: 100 – 250), aber, und genau das ist das Perfide daran, es ist gelogen. Die Pein, die Marter, die Qualen in der Hölle – sie enden niemals. Nie! Sieh Dich also jetzt vor, mein Leser: Dein Steuerbetrug, Deine Fahrerflucht nach schwerem Unfall, der krasse Kreditkartenbetrug und Dein Griff in die Firmenkasse, die Klopapier-Hamsterkäufe und die Entwendung mehrerer Kanister Desinfektionsmittel im Krankenhaus in diesen schweren Zeiten des Corona-Virus´, schwarzes Schnaps Brennen im Hinterhof oder das permanente Fremdgehen? Freu Dich doch schon mal auf ein Einzelgespräch bei Stroessners Alfredo. Es wird Dich prägen, Sinner. Alles wird in einem dicken Buch vermerkt. Und der 1000. Eintrag wird dann zum... Aber das sind Interna, die den Lebenden nicht zu interessieren haben. Genug!

Johann „Hansi“ Hölzel, vielen nur als „Falco“ bekannt, ist in der Hölle übrigens abgestellt, in Sachen Drogenprävention lange Vorträge zu halten. Er macht das ein wenig hüftsteif, etwas „beinern“ wie auch berichtet wird. Hölzern und in der Art des Mr. Mackey aus "South Park" („Mmm-Kay?“) führt er durch das harte Programm in der Hell´s Drug-Education Class (HDE), wobei er in einer Unterrichtsstunde gut und gerne an die 66 x sagt: „Drugs are bad… Drugs are sooo bad. Believe me. Don´t take it, okay? Drugs are bad. There are brothers and sisters just like you, and they´re gonna hand you something… So don´t take it, don´t take it, okay? Why? Because drugs are bad. Very bad. You don´t have to take drugs. Do you understand? Don´t do drugs! NO DRUGS! No no way!!“ Falco hält diesen Sermon in 16 Sprachen. Täglich. 14 Stunden lang. Auch hier gibt es gute 120.000 Sektionen. Bald jeder 4. muss in die HDE. In aller Deutlichkeit: Jeder 2. hat entweder ein Drogen- oder ein Alkohol-Problem. Nur daran krankt die Menschheit: An der Suchtproblematik. Das ist ja einst, in den Anfängen, wirklich ganz anders angedacht gewesen. Gottes Plan war: Ein Leben nach den 10 Geboten, ohne all die modernen Hilfsmittel - dem Griff nach der Tablette, nach Rauschgift, nach Alkohol und nach Sex auf Bezahlung. So wäre die Hölle überflüssig geworden. Aber bereits "Kronk" hatte ein Problem: Exzessives Onanieren! Obschon ihm die nette Ada zur Seite gestellt worden war. Da hätte er doch nun wirklich nicht täglich 3 - 4 x... So musste also die Hölle erschaffen werden, zunächst für nur einen Bewohner: Kronki, dessen rechter Bizeps enorme Ausmaße angenommen hatte, als er in den Bereich "N" (NoFap-Bewegung, völlig neu gegründet, man darf sagen, extra für diesen Höllen-Bewohner) eingewiesen wurde. Doch kehren wir zurück zu Falco. Der vermittelt den Leuten in seiner Selbsthilfegruppe die Vorstellung eines Lebens völlig ohne Drogen.

Es fehle jedoch die rechte Überzeugung in diesem Vortrag, so einige der Schüler in der HDE-Klasse. In dem Herunterleiern des Sätzchens „Drogen sind schlecht!“ könne schwerlich diese wuchtige Dramatik, bei heftigem Abusus und schwerer Abhängigkeit, zum Vorschein oder zum Tragen kommen. Glauben könne man diesem Lehrer das jedenfalls nicht, nämlich, dass er ein "nahezu fanatischer Drogen-Gegner sei". Lasch und lahm, larmoyant und labernd, so gestalte Mr. Falco den Unterricht, und so entstünde eine lakrimable Interturbabilität, hören wir von einem Insider. Erschreckend… Auch lalle Herr Hölzel bisweilen. Man wisse aber beim besten Willen nicht, woher er denn, hier in der Hölle, irgendeine Form von Rauschmittel herbekomme. Viele vermuten, er berausche sich an seiner eigenen Persönlichkeit. Ein Ego-Trip!?! Womöglich.

Gerade hören wir vom plötzlichen Ableben des einstigen Rebellen-Stars Peter Fonda: Die Hölle hat einen neuen Bewohner. Er wird gezwungen, mit seinem ebenfalls hier ansässigen Vater Henry jeden Tag 14 Stunden lang Mahjong zu spielen. Es wird langsam eng hier unten. Wenn man bedenkt, dass seit Anbeginn aller Zeiten (die erste Insassin war Lilith, Adams erste Frau, gleich danach musste Kain sich hinzu gesellen; zusammen mit Kronk gab es da bereits 3 Bewohner) 120 Milliarden Menschen geboren worden sind, und davon immerhin stolze 60 Prozent in die Hölle verbannt wurden, dann weiß man, dass nun unglaubliche 72 Milliarden hier schmoren – wobei diese Einrichtung einst, in sehr grauer Vorzeit, für nur 66 Milliarden konzipiert worden ist. Die Enge ist erdrückend, die Hitze ist erstickend. Alle Teufel dieser Hölle haben nur einen Wunsch an alle „da oben“: Um Himmels Willen, haltet Euch an die Gesetze und an die 10 Gebote, lebt bitteschön stets Gott gefällig! Doch, das ist wirklich wahr - alle Teufel und sämtliche Unterteufel wünschen sich, dass der Mensch "dort oben" Gott gefällig lebt und die 10 Gebote brav einhält. Denn HIER UNTEN ist einfach KEIN Platz mehr. 6 Milliarden zu viel leben hier bereits. Wenn jetzt auch noch Trump kommen sollte, platzt die Hölle aus allen Nähten. Bloß nicht auch noch D. Trump. Obschon... Zeit wär´s ja. Vielleicht kommt ja auch erst das Toupet und dann der baldige Ex-Präsident. Mal sehen. Mag sein, dass das orange Toupet noch gerade so hinein passt... Kann denn ein Toupet teuflisch böse sein? Bei DEM Besitzer ist eigentlich ALLES böse! Da kommt sogar der Schlips in die Hölle!!

Sehr viele Neuankömmlinge wundern sich übrigens immanent darüber, dass in der Abteilung A ein sehr freundlich wirkender, langhaariger Mann mit langem Bart einsitzt, der einigen Neu-Höllianern sonderbar bekannt und auch sehr Ehrfurcht einflößend vorkommt, ein gewisser Jeschua Ben Josef. Unser Tupfinger Sepp würde wohl sagen: „A so a longhoarada Loackel holt…“ Und richtig, es handelt sich um jenen Religionsgründer, der bereits seit über 2000 Jahren hier einsitzt und schmort. Jähzorn, Weißglutwut-Anfälle und immer wiederkehrende Prügelattacken auf die damaligen Banker und das damalige Establishment brachten Jesus v. N. hier her. Mitunter kann man den ehemaligen Rebellen grantlig murmeln hören: „Gewalt geschrien!“, in Kurzform „Gewalt!“ Immer dann, wenn ihn der berühmte Heilige Zorn erneut übermannt. Es ist so schwer für ihn, dieses gewaltige Aggressionspotenzial in den Griff zu bekommen. Denn es gibt so viele Banker hier... So unfassbar viele Broker und Banker. Wo nur kommen all diese Broker und Banker her? Es müssen gut 33 Milliarden sein. Und es gibt rund um die 36 Milliarden Versicherungsvertreter hier. Aber nur einen Papst! Wer das ist? Verrate ich nicht! Ja, der werte Leser wird es ja am eigenen Leib erfahren dürfen! Ich übrigens ebenso. Denn meine Nasch-, Cola- und TV-Sucht hat mir zu viele Einträge im dicken Buch der Hölle beschert. Ich werde dort auch schon erwartet.

Nicht von ungefähr betreut dieser Jesus seit so vielen Jahrhunderten die „Deeskalations-und-Sensibilisierungs-Anti-Aggressions-Therapie-Selbsthilfe-Gruppe WUT EX“ („Deus AATS Wut Ex“) mit den immerhin über 36 Milliarden Teilnehmern, größtenteils Skin Pickern, die, immer wieder von Jesus´ Ausbrüchen immanent tief beeindruckt, wenig bis gar nicht voran kommen, was die Unterdrückung der eigenen Rage angeht (denn dem Kursleiter entfährt des Öfteren, in 16 Sprachen, ein gebrülltes „Jeezuz!“, was nicht unbedingt, im Rahmen des seit Jahrtausenden bestehenden Kursus, dazu angetan ist, den Heilungsprozess zu fördern, voranzutreiben). Man erwartet nicht unbedingt, Jesus hier unten anzutreffen. Und so dürfte die kleine Tafel an seiner Schlafkoje „You didn´t expect me in here, right?“ auch eher eine zusätzliche Schmach der an Einfällen ja nicht verlegenen Oberteufeln in diesem satanischen System sein denn eine reine Informationspolitik. Tapfer erträgt Jesus sein Schicksal. Darin ist er wirklich sehr, sehr gut. Doch doch... Wir haben aber niemals davon gehört, dass jener, im Streitfall, die andere Wange hingehalten hätte! Nie! Scheint mehr eine Propaganda-Lüge zu sein. Na ja, es steht so Einiges im Buch der Bücher, das einem gewissenhaften Fakten-Check wohl kaum würde standhalten können. Häresie und Blasphemie, in diesen Zeiten: Schön wie nie!

Der Tupfinger Sepp, er kennt den Jesus leider nicht, ließ sich einst, da er dem großen Rabbi anlässlich des Großen Things kurz begegnete, zu einem knapp gebellten „Geh holt amol zum Friseur, du Hippie…“ hinreißen. Es wird seine Höllenzeit jedoch nicht verlängern. Hier unten ist eh schon alles eins… "Und a Ewigkeit bleibt holt olleweil a Ewigkeit..." Recht hat er, der Tupfinger Sepp. In all seiner Einfältigkeit ist er doch irgendwie auch ein Schlitzohr, dieser Sepp. Möge er in Frieden braten. Na? Wissen wir´s nun also besser? Der Teufel wetzt schon seine Messer! Ist es nicht an der Zeit, sich zu ändern? Nein? Dann...

...ENDE GELÄNDE

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