Präsenz

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Es ist schön, dazuzugehören,
Teil einer Gruppe zu sein.
In der Gruppe wird man mich hören,
eine Gruppe bezieht mich mit ein.

Vielleicht denke ich ja nicht alles
genau so, wie die Gruppe es denkt,
aber es hat sowas Normales,
wenn man gemeinsam Fahnen schwenkt.

Und wir werden wahrgenommen,
endlich, nach der langen Zeit,
die Aufmerksamkeit zu bekommen,
sind zu Vielem wir bereit.

Wächst bei euch auch mancher Ärger,
Gemeinsamkeit ist unser Wunsch.
Die Gruppe macht uns alle stärker,
jeden einzelnen von uns.

Wir rufen, was die andern rufen,
mit lauter Stimme, ein großes Heer!
Wir müssen Einigkeit nicht suchen,
denn endlich, endlich sind wir wer!

noé/2016

Das scheint für alle (größeren) Gruppen zu gelten, nicht nur für die Türken am 31.07.2016 in Köln, als sie ihren Präsidenten in der Türkei in Großgruppen fernfeierten nach dem fehlgeschlagenen Putschversuch.

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Interne Verweise

Kommentare

01. Aug 2016

Gut präsentiert -
Alleinsein frustriert!

LG Axel

01. Aug 2016

Eine gute Erklärung für mitunter Unverständliches.
Das macht dankbar für liberale und tolerante Denkweisen.
LG Monika

01. Aug 2016

Eigentlich ein sog. Gruppenzwang, der immer greift, wo viele Leute unter einem Anliegen zusammenkommen, Präsenz zeigen und dann von Stimmungen "vereinnahmt" werden.
Aktuell festgemacht an der oben kursiv beschriebenen Versammlung, gilt aber für jede andere Großdemo - gleich welcher Couleur - ebenso.

01. Aug 2016

Kluger Text !
> denn endlich sind wir wer < dies scheint mir ein Schlüsselsatz
Obacht Mensch welch Tür sich öffnet ...