Von
euch habe
ich mich getrennt,
dachte ich, doch da liegt
ihr noch immer nach Luft japsend
unter dem Schrank grünlich winselnd,
dunkel kriechend wie Teer in der Sonnenglut, von
wegen zertreten, zerdacht, zertrümmert, zerlacht, klein
geredet, kaputt gedacht, schaut mich an mit toten
Augen, immer noch nicht zu sterben bereit,
meine alten Muster, immer noch willens,
mich zu umschlingen, auszusaugen,
euer heiseres Flüstern kenne ich,
du kannst es nicht, du bist es
nicht, du weißt es nicht, euch
böse schwarze Gedanken
und miese Gallespucker brauche
ich nicht, jetzt schiebe ich euch nicht
mehr auf nächste Tage, hole laut singend
zum letzten Schlag aus, die Kraft, die Klarheit
meiner jubelnden Lieder wird euch nun vernichten.
Auch die Stimme gilt als Spiegelbild der Seele. Unendlich viele Töne lassen sich ihr entlocken. Wir brauchen sie zum Reden, Schreien, Flüstern, aber auch zum Singen. Selber singen oder schönen Stimmen lauschen kann uns verzaubern und negative Stimmungen im Nu vertreiben. Wir wissen das alle und schmettern deshalb gerne unter der Dusche gegen schlechte Laune an oder treffen uns zum gemeinsamen Singen in Chören. Singen hat eine wissenschaftlich nachgewiesene heilende Wirkung auf das vegetative Nervensystem und unser Gehirn und wird deshalb auch therapeutisch angewandt. Neu ist die Bewegung des Rudelsingens. Menschen jeden Alters verabreden sich im Internet in verschiedenen Städten und treffen sich in lockerer Atmosphäre, um gemeinsam Hits und Gassenhauer von damals bis heute zu singen.
Kommentare
Ab und an heißt es: entrümpeln -
Sonst sinkt man tief in schwarzen Tümpeln ...
LG Axel
Danke, Axel.
Ja, gründliches Putzen
ist meistens von Nutzen ...
LG - Marie
Dämonen sollte man vertreiben:
Mit Liedern sich an ihrer Ohnmacht weiden (grusel).
Liebe Grüße,
Annelie
Danke, Annelie. Grusel eher nicht, sondern ganz normal. Jede/r kennt sie, die düsteren Ahnungen, die überhöhten Anforderungen des Gewissens, alles depressive Denken, den Neid, die Häme und den Hass, diffuse Ängste, die eingegrabenen Muster eben, die immer wieder auftauchen, man muss sie genau betrachten, um sie dann mit Gesang und Gelächter und guten Gedanken (vorübergehend ...) zu vertreiben. Liebe Grüße in einen sonnigen Tag mit eben solchen Gefühlen -
Marie
Liebe Marie, ich glaube, du hast das Foto getauscht bzw. gewechselt. Das erste war gruselig. Diffuse Ängste überfallen mich auch des Öfteren. Ich setze mich dann meistens hin und schreibe auf, was mir durch den Kopf geht. Das hilft ganz gut. Schwarz auf weiß betrachtet, ist manches oft lächerlich. Je mehr ich zu tun habe, desto weniger grübele ich und bin dann meistens froh, wenn ich abends lesen kann. Das Gemälde von Weisgeber gefällt mir ausgezeichnet.
Liebe Grüße zu dir,
Annelie
Lieber Annelie, ich habe das Foto getauscht und Text hinzugefügt und den Titel erweitert - weil ich kein Gruseln erzeugen will, sondern eher Hoffnung ... und einen Weg aufzeichnen, wie man die schwarzen Gedanken zum Schweigen bringt. Grade warte ich hier etwas aufgeregt, weil gleich die Bombe im Frankfurter Westend entschärft wird, hoffentlich erfolgreich, etwa 70 000 Menschen mussten evakuiert werden, wir haben auch "Westendausquartierte" aufgenommen, das ist die größte derartige Aktion seit Kriegsende. Wahrhaftig - gruselig. Wird schon gut gehen ...
Liebe Grüße - Marie
Liebe Marie, ich hatte beim Lesen dieser Nachricht an dich gedacht und um dich gebangt. Deshalb auch in einem meiner Kommentare zu deinen Beiträgen die Frage, ob du auch evakuiert worden seist. Bin froh, dass du in deinem Haus bleiben konntest.
Liebe Grüße,
Annelie
Das ist lieb gedacht, Annelie, danke. Wir wohnen außerhalb des Sperrbezirks, sind nicht in Gefahr, verfolgen das Ganze (einigermaßen) entspannt via HR- Fernsehprogramm und wundern uns darüber, dass sich einige Menschen der Räumungsaktion verweigert und in ihren Wohnungen versteckt haben, vielleicht darunter auch sehr Alte, die noch die großen Lufangriffe erlebt haben und sich erneut fürchten .. Erinnerungen werden wach, eine Ausnahmesituation ist es auf jeden Fall.
Liebe Grüße - Marie.
Die schwarzen Gedanken können wie Kletten sein, lassen sich gar nicht so leicht abschüttelten.
Ich Singe nicht, das würde die triste Stimmung von mir und anderen um mich herum nur verstärken. Ich gehöre zu den Zuhörern! Mit passender Musik, schüttelt man so manchen "ungebetenen Gast" ab...
Liebe Grüße in deinen Sonntag
Soléa
Danke, Soléa, singen oder Musik hören ... oder etwas aufschreiben ... ist oft wirklich hifreich.
Liebe Sonntagsgrüße zurück - Marie
Wenn's im Kopf schwirrt vor schwarzen Gedanken,
besser, man setzt ihnen zeitig die Schranken.
Verscheucht sie mit Gesang, mit lieblichen Tönen,
wird froh und kann seiner Lebenslust frönen.
So anregend zeigt es dieses Gedicht,
das durch Poesie und Bild besticht.
LG Monika
Freude, liebe Monika, und danke.
Deine Worte - sie tun einfach gut,
rücken zurecht und stärken den Mut.
LG - Marie