Deggendorf

Bild von Robert Staege
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Städtchen im Bayernland,
Perle am Donaustrand,
Sonne von Bergen fließt,
Isar sich grün ergießt,
und Deine Wohlgestalt
bildet das Tor zum Wald.
Vor dir das weite Gäu,
über die voller Treu
Himmel, so weiß und blau,
du liegst im Donaugau
lieblich und fein,
o Heimat mein!

Meiner Heimatstadt gewidmet am 4. Juni 2019

Deggendorf wird „Das Tor zum Bayrischen Wald“ genannt. Die nach Süden gewandten Vorberge heißen „Sonnenwald“. Die sich jenseits des Flusses erstreckende Donauebene wird „Gäuboden“ oder kurz „Gäu“ genannt. Nahebei mündet ein aus den Alpen kommender Fluss, die Isar, in die Donau.

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Kommentare

04. Jun 2019

Gern Gelesen. Ich denke, dass Deggendorf - auch in früheren Zeiten (Späteres Mittelalter) für viele Bürgerinnen
und Bürger GEMEINSAMES hat, das sie verbindet ? Darunter wahr wohl auch ein bis in die
Gegenwart bekannter Metzgermeister, der eine blutige Spur hinterlassen hat.
HG Olaf

04. Jun 2019

Ich gebe zu, dass ich nicht weiß, wen Du da meinst.
LG Robert

04. Jun 2019

Hallo Robert,

dieser Metzgermeister, seinen Namen habe ich leider vergessen, war für ein schreckliches Judenmorden im 15. Jhdt. verantwortlich.
Ähnliches geschah aber auch in Nürnberg und Köln. Es war die Zeit Karl's des Iv. (Haus Luxemburg, Prag/Sitz).
HG Olaf

04. Jun 2019

In der Oberpfalz und Teilen Altbayerns gab es 1298 mehrere Judenpogrome, deren Hauptinitiator und Motor ein Metzger namens ‚Rintfleisch‘ war, weshalb sie auch „Rintfleisch-Verfolgung“ genannt wurde. Deggendorf war davon nicht berührt. Dort kam es 40 Jahre später, also 1338, zu einem massiven Pogrom, bei dem der jüdischen Bevölkerung massiver „Hostienfrevel“ und Brunnenvergiftung nachgesagt wurde. In der Folge entwickelte sich zu den Hostien eine große Wallfahrt, die „Deggendorfer Gnad“, die erst Anfang der 90er Jahre (1992/93?) durch die katholische Kirche eingestellt wurde. Am Pogrom 1338 war meines Wissens der genannte Metzger (wohl eher ein Schlächter) jedoch nicht beteiligt.
LG Robert

04. Jun 2019

Lieber Robert. Danke für deine komplexe und hochinteressante Antwort. Ich kann deine schrifltlichen Gedanken
nachvollziehen, erinnere mich aber, dass so mancher Mittelalterhistoriker der Auffassung ist, dass "die Deggendorfer"
mit den Ereignissen wenig zu tun haben wollen. Mir ist es gleich. Auch der "Schinderhannes", der Lumper und der
Galgenstrick", der in napoleonischer Zeit unters Fallbeil geriet (Mainz) - ebenso Robin Hood - waren keine "Edelleute",
die gelebt haben, um anderen Menschen GUTES zu tun. Dankeschön.
HG Olaf

05. Jun 2019

Lieber Olaf,
das stimmt wohl. Auch die Deggendorfer dachten, sie würden etwas „Gutes“ tun. Und haben doch nur Unschuldige gequält und getötet. Und wie es - gerade beim antisemitisch motivierten - Morden so ist, will hinterher keiner was damit zu tun haben. Wenn ich heute sehe, dass in meiner Heimatstadt wieder ~ 20% die rechten Hetzer wählen, tut es mir im Herzen weh.
LG Robert

06. Jun 2019

Gute Stadtgedichte sind rar.
Dieses hebt die Quote der guten.

LG
Willi

06. Jun 2019

Vielen Dank für die wohlmeinenden Worte! Ich würde es wohl eher als „naive Dichtung“ im Bereich der Volks(-tümlichen)kunst einordnen. Das beste Stadtgedicht für mich ist und bleibt „Die Stadt“ von Theodor Storm.
LG Robert

06. Jun 2019

Ein wunderbares Gedicht von Storm, aber von der Stadt spürt man nicht viel.
Außerdem: Wir sollten uns nicht an Giganten messen.
Dein Stadtgedicht ist gut. Es sind nicht so viele, die sich da rantrauen.

LG
Willi