Sommerglut

Bild von Annelie Kelch
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Unter der flüchtigen Borke
des Daseins brodeln die Städte.
Schmerzerfüllt krümmt sich
die Weide dem Fluss entgegen
und in den seichten Flüssen und Seen
betteln die Zweige um Zuflucht.

Gegen die Flamme des unzerbrechlichen
Sommers klagt – wie erstarrt – die erblühte Rose.
Träumt sich den Hauch eines Windes herbei
und wünscht sich dein sorglos lächelndes
Auge tränenschwer.

Der verspielt die Gnade des Leids,
der die Rose bricht und ihre Dornen
zugrund liebt. - Der geht auch vorbei,
ungerührt, wenn am geächteten Pfad,
meine Lerche, dein Lied mit dem
Blutschwall endet.

Sommer - Wanderer auch du, immer
kommst du allein und stehst schweigend vor uns -
Wenn in der Stille sich kein einziges
Blatt rührt, hören wir dich und sehen:
Die Sonne bringt an den Tag, was längst
Schnee und von gestern war.

Interne Verweise

Kommentare

23. Jun 2017

Text und Foto weisen gut
Des Sommers heiße Sonnenglut!

LG Axel

23. Jun 2017

Dank, Axel, dir, für deinen Kommentar,
der Sommer gestern wieder ziemlich zickig war:
Entweder ist er heiß - wie innen die beanspruchte Posaune
oder zu kalt: Das nennt der Volksmund 'Sommerlaune'.

LG Annelie

23. Jun 2017

Hier spüre ich die belastende Hitze des Sommers und mir stockt der Atem. Dieser Text lässt den gestrigen Tag wieder aufleben und ich bin fasziniert, wie mich Text und Bild berühren. Wow! Sehr intensiv.

LG Monika

23. Jun 2017

Danke, Monika, für deinen lieben Kommentar,
gestern hier der Sommer leider nasskalt war.
Dies Gedicht schrieb ich in Hamburg - so vor zwei, drei Jahren
damals war es heiß - wie selten dort die Sommer waren.

Liebe Grüße zu dir und Nube,
Annelie

24. Jun 2017

Wahre Poesie, liebe Annelie,danke, habe es ausgedruckt.
Liebe Grüße, Marie

24. Jun 2017

Liebe Marie, ich freue mich sehr - und es ist mir eine Ehre, dass du mein Gedicht gerne gelesen und ausgedruckt hast.

Liebe Wochenendgrüße zu dir,
Annelie