Justine oder vom Missgeschick der Tugend - Page 61

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dreizehnjährigen Mädchen Nasenstüber. Er zwickt so heftig den Busen Justinens, daß sie laut schreit. Um sie zu beruhigen, gibt ihr der Barbar ein paar solche Faustschläge in die Seite, daß sie den ganzen Inhalt ihres Magens von sich gibt.

»Auf,« sagte Severino, »beschäftigen wir uns mit ernsteren Sachen.« Er ist furchtbar aufgeregt, sein Schwanz bedroht das Gewölbe. Er packt Justine, drückt sie auf das Sofa nieder, den Arsch in die Höhe, zwei Mädchen halten sie. Der Abt, seinen furchtbaren Mastbaum in der Hand, nähert sich und stellt sich vor das kleine Loch; ohne zu befeuchten, stoßt er zu und legt Bresche. So ungeheuer er ist, er dringt ein. Befriedigt von diesem Anfang, taucht er ein zweitesmal an und kommt bis auf den Grund. Justine schreit, doch was liegt ihm daran, er ist glücklich. Hat man denn Erbarmen mit Schmerzen im Schoße der Unzucht? Man puseriert den Italiener, vier nackte Frauen umgeben ihn von allen Seiten, sein Ideal bietet sich seinen lüsternen Augen in hundert Variationen dar, endlich entladet er ... Clement nähert sich, Ruten in der Hand. »Ich will Euch rächen,« sagt er zu Severino, »und dieser Hure den Widerstand abgewöhnen.« Er bedarf keiner Hilfe; mit einer Hand legt er das Opfer übers Knie und drückt den schönen Arsch ganz heraus, Zuerst scheint er nur versuchen zu wollen, von den lüsternen Szenen aber entflammt, die ihn umgeben, schlägt er bald mit aller Wucht zu. Nichts gleicht seiner Wildheit, von der Mitte der Hüften bis zur Wade bedeckt er sie mit Streichen. Er will Grausamkeit mit[141] Liebe verbinden und heftet seinen Mund auf den Justinens. Er schlürft die Schmerzensseufzer, die herabfließenden Tränen, er küßt, droht und schlägt weiter. Inzwischen schleckt ein achtzehnjähriges Mädchen sein Glied und außerdem wird er noch puseriert. Je mehr er Lust empfängt, desto wütender schlägt er zu, nichts deutet auf ein Ende der Qual Justinens hin. Man erschöpft alle Mittel, die reizendsten Szenen spielen sich vor ihm ab, nichts kann ihn zum Stehen bringen. Eine neue Grausamkeit fällt ihm ein. Er beißt mit aller Wucht auf die herrliche Brust Justinens und das endlich bringt ihn zur Entladung; er stößt hiebei fürchterliche Lästerungen aus und erschöpft gibt er sie an Jerome weiter. »Ich werde,« sagte dieser, »deiner Tugend nicht gefährlicher sein als Clement. Doch will ich die Wunden küssen, die er dir geschlagen. Hingegen werde ich auch deiner würdig sein, Clement, und den Nachbar in Arbeit nehmen.« Er dreht sie um und legt sich handgerecht den schönen Bauch und die zartbeschattete Scham der armen Waise; der Barbar zerfleischt das Ganze mit Peitschenhieben. Hierauf kniet er sich vor ihr nieder und in dieser Stellung zwingt er sie, seine Lieblingspassion zu erfüllen. Sie muß ihn schlecken. Dazwischen wird er gepeitscht, man scheißt ihm auf die Nase und in die Hände. Endlich, nach einer halben Stunde, empfängt der Mund Justinens mit begreiflichem Widerwillen das ekelhafte Opfer dieses Scheusals ... Jetzt kommt Antonius an die Reihe. Er würde sich gerne der Tätigkeit der beiden anschließen, aber der Zustand seines Gliedes, das nahe daran ist, zu entladen, erlaubt es ihm nicht. Er beschnüffelt die Striemen, ergötzt sich daran, ergreift Justine bei den Hüften und stößt mit aller Macht sein Glied in die Scheide. Der Wüstling stößt weiter, aber glücklicherweise ist sein Ansturm infolge der weiteren Bahn nicht so schmerzhaft wie der Severinos. Der Athlet packt Justine bei den Hüften und gibt ihr die Bewegungen, die seine Lust erheischt. Diese grausamen Angriffe bringen Justine der Ohnmacht nahe, aber ihr grausamer Besieger denkt nur an seine Wollust. Ein Mädchen läßt ihn an ihrer Fut schlecken, eine andere leckt ihn selbst in den Arsch; mit einer Hand geilt er einen sechzehnjährigen Knaben, mit der anderen ein dreizehnjähriges Mädchen. Es gibt kein Gefühl, das nicht beitragen mußte zu seiner Befriedigung. Endlich kommt er zu seinem Ziel, seine Schreie, seine Heftigkeit deutet es an. Justine die nur Schmerz empfindet, wird überschwemmt von dem Erfolge einer Wollust, die sie erst beim sechsten erweckte ... Ambrosius will nur ihren Arsch. Glücklicherweise ist sein Glied nur klein, und wenn er auch wie besessen hin und herfährt, bereitet er doch keinen Schmerz. Stürmisch verlangt er einen Haufen von ihr. Endlich erreicht er seinen Wunsch. »Verfluchter Gott,« brüllt er, »das habe ich gebraucht!« Man puseriert ihn, man scheißt und pischt auf ihn und mitten in diesem ganzen Dreck verliert er seinen Samen. Jetzt kommt Silvester an die Reihe; er will eine Fut vögeln, die ihm schon Samen gekostet hat, aber gleichzeitig[142] will er einen Schwanz schlecken, dessen Samen er in den Mund Justinens zurückgibt. Aufgeregt durch die fast jungfräuliche Scheide Justinens entladet der Kerl ein zweitesmal und stößt Schreie aus, die man meilenweit hören würde.

Endlich denkt Severino daran, daß die Arme vielleicht auch etwas brauchen würde; man gibt ihr ein Glas spanischen Weines zu trinken, sie aber hat nur Sinn für ihren Kummer. Was für eine Situation für ein Mädchen, dessen einziger Stolz ihre Tugend, dessen einziger Ersatz für Reichtum ihre Unschuld war. Justine konnte ihren Schmerz darüber nicht zurückhalten, sich von denen geschändet zu sehen, von denen sie die größte Hilfe erhoffte ... Ihre Tränen flossen reichlich, die Decke erdröhnte von ihren Schmerzensschreien, sie wälzte sich auf der Erde, riß sich die Haare aus und schlug sich auf den Busen, indem sie um den Tod flehte. Nur der, welcher das verhärtete Herz eines Wüstlings kennt, wird glauben, daß dieses schreckliche Schauspiel diese Kerle nur noch mehr reizte. »Teufel,« sagte Severino, »nie habe ich ein schöneres Bild gesehen; schaut, was sie aus mir macht, es ist unglaublich, was die Schmerzen einer Frau bei mir erzielen. Packen wir diese Dirne wieder und lehren wir sie brüllen!« Und indem er dies sagt, nähert er sich ihr und peitscht sie aus Leibeskräften. Welche Grausamkeit! Gerade diese Stunden der größten seelischen Verzweiflung sucht sich der Unmensch aus, und nachdem er ihr hundert Hiebe verabreicht, kommt Clement an die Reihe. Er gibt ihr ebensoviel Schläge, während er sich selbst puserieren läßt und das kleinste Mädchen ihn geilt. Antonius peitscht die Vorderseite vom Nabel bis zur Scham, Ambrosius fängt wieder

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Veröffentlicht / Quelle: 
Marquis de Sade: Die Geschichte der Justine. 1906
Prosa in Kategorie: 
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