Gewitterstimmung.
Verdrängtes ringt mit dem Mut.
Wolkenmeer schwarz.
Gebogener Rücken.
Mitternächtliches Bangen.
Die grellen Blitze.
Deine dunklen Worte
verschluckt von Donnerschlägen.
Gesänge verstummen.
Die Treppe nach unten.
Dein verschlossener Mund.
Ein Strom mit Tränen.
Nun Augen schließen
und alte Gefühle entdecken.
Den Atem anhalten.
Der Himmel klart auf.
Endlich die Dämmerung.
Schwermut wird leicht.
Der Tag bringt Gewissheit.
Deine Hände umschließen mich.
Tief ausatmen.
Kommentare
Da hält man beim Lesen den Atem an, Marie und atmet tief durch - nach den letzten Worten. Schön - spannend.
Liebe Grüße,
Annelie
... inspiriert durch ein starkes Gewitter. Danke, Annelie.
Liebe Grüße, Marie
Hier in Lübeck auch, liebe Marie - vormittags sehr lange und noch einmal kurz am Abend.
LG Annelie
Gewitter befreien, tun gut nach der großen Hitze, man atmet auf.
Liebe Grüße, Annelie.
Marie
Wie hier eine Gewitterstimmung durch Mehrdeutigkeit - im Inneren, sowie in der realen Welt - dargestellt wird, ist spannend. Deshalb lädt dieses Gedicht auch zum mehrmaligen Lesen ein. Zudem besticht die Haiku-Form. Klasse!
LG Monika
Danke, Monika. Du siehst, wie ich es gefühlt habe - ein Doppelgewitter, das sich wieder auflöst und uns er-löst.
Liebe Grüße