Sprüche von Franz Kafka
A. ist ein Virtuose und der Himmel ist sein Zeuge.
A.
Es wäre denkbar, daß Alexander der Große trotz der kriegerischen Erfolge seiner Jugend, trotz…
Alle menschlichen Fehler sind Ungeduld, ein vorzeitiges Abbrechen des Methodischen, ein…
Alles ist Betrug: das Mindestmaß der Täuschungen suchen, im üblichen bleiben, das Höchstmaß…
An diesem Ort war ich noch niemals: Anders geht der Atem, blendender als die Sonne strahlt neben…
An Fortschritt glauben heißt nicht glauben, daß ein Fortschritt schon geschehen ist. Das wäre…
Es bedurfte der Vermittlung der Schlange: das Böse kann den Menschen verführen, aber nicht…
Das Glück begreifen, daß der Boden, auf dem Du stehst, nicht größer sein kann, als die zwei Füße…
Das Gute ist in gewissem Sinne trostlos.
Das Missverhältnis der Welt scheint tröstlicherweise nur ein zahlenmäßiges zu sein.
Das Negative zu tun, ist uns noch auferlegt; das Positive ist uns schon gegeben.
Das Tier entwindet dem Herrn die Peitsche und peitscht sich selbst, um Herr zu werden, und weiß…
Das Wort „sein“ bedeutet im Deutschen beides: Dasein und Ihm-gehören.
Dem Bösen kann man nicht in Raten zahlen – und versucht es unaufhörlich.
Der entscheidende Augenblick der menschlichen Entwicklung ist immerwährend.
»Der Geist wird erst frei, wenn er aufhört, Halt zu sein.«
Der Mensch kann nicht leben ohne ein dauerndes Vertrauen zu etwas Unzerstörbarem in sich, wobei…
»Der Tod ist vor uns, etwa wie im Schulzimmer an der Wand ein Bild der Alexanderschlacht.
Der wahre Weg geht über ein Seil, das nicht in der Höhe gespannt ist, sondern knapp über dem…
Der Weg ist unendlich, da ist nichts abzuziehen, nichts zuzugeben und doch hält jeder noch seine…
»Die Guten gehn im gleichen Schritt. Ohne von ihnen zu wissen, tanzen die anderen um sie die…
Die Hintergedanken, mit denen du das Böse in dir aufnimmst, sind nicht die deinen, sondern die…
Die Krähen behaupten, eine einzige Krähe könnte den Himmel zerstören. Das ist zweifellos,…
Die Märtyrer unterschätzen den Leib nicht, sie lassen ihn auf dem Kreuz erhöhn. Darin sind sie…
Die Sprache kann für alles außerhalb der sinnlichen Welt nur andeutungsweise, aber niemals auch…
Die Tatsache, daß es nichts anderes gibt als eine geistige Welt, nimmt uns die Hoffnung und gibt…
Die Vertreibung aus dem Paradies ist in ihrem Hauptteil ewig: Es ist also zwar die Vertreibung…
Du bist die Aufgabe. Kein Schüler weit und breit.
Ein Buch muss die Axt sein für das gefrorene Meer in uns.
Ein erstes Zeichen beginnender Erkenntnis ist der Wunsch zu sterben. Dieses Leben scheint…
»Ein Glaube wie ein Fallbeil, so schwer, so leicht.«
Ein Käfig ging einen Vogel suchen.
»Ein Mensch hat freien Willen und zwar dreierlei: Erstens war er frei, als er dieses Leben…
Eine durch Schritte nicht tief ausgehöhlte Treppenstufe ist, von sich selber aus gesehen, nur…
»Einer staunte darüber, wie leicht er den Weg der Ewigkeit ging; er raste ihn nämlich abwärts…
Eines der wirksamsten Verführungsmittel des Bösen ist die Aufforderung zum Kampf. Er ist wie der…
Er ist ein freier und gesicherter Bürger der Erde, denn er ist an eine Kette gelegt, die lang…
Er läuft den Tatsachen nach wie ein Anfänger im Schlittschuhlaufen, der überdies irgendwo übt,…
Es gibt ein Ziel, aber keinen Weg; was wir Weg nennen, ist Zögern.
Es gibt Fragen, über die wir nicht hinwegkommen könnten, wenn wir nicht von Natur aus von ihnen…
Es gibt kein Haben, nur ein Sein, nur ein nach letztem Atem, nach Ersticken verlangendes Sein.…
Es gibt nichts anderes als eine geistige Welt; was wir sinnliche Welt nennen, ist das Böse in…
Es gibt zwei menschliche Hauptsünden, aus welchen sich alle andern ableiten: Ungeduld und…
»Es kann ein Wissen vom Teuflischen geben, aber keinen Glauben daran, denn mehr Teuflisches, als…
Es wurde ihnen die Wahl gestellt, Könige oder der Könige Kuriere zu werden. Nach Art der Kinder…
Früher begriff ich nicht, warum ich auf meine Frage keine Antwort bekam, heute begreife ich…
Gingest du über eine Ebene, hättest den guten Willen zu gehn und machtest doch Rückschritte,…
»Im Kampf zwischen dir und der Welt sekundiere der Welt.«
Je mehr Pferde du anspannst, desto rascher gehts – nämlich nicht das Ausreißen des Blocks aus…
Lächerlich hast du dich aufgeschirrt für diese Welt.
Laß dich vom Bösen nicht glauben machen, du könntest vor ihm Geheimnisse haben.
Leoparden brechen in den Tempel ein und saufen die Opferkrüge leer; das wiederholt sich immer…
Was ist Liebe? Das ist doch ganz einfach! Liebe ist alles, was unser Leben steigert, erweitert,…
»Liebe ist, dass du mir das Messer bist, mit dem ich in mir wühle.«
Deine Hand ist in meiner,
so lange Du sie dort läßt.
Man darf niemanden betrügen, auch nicht die Welt um ihren Sieg.
Man lügt möglichst wenig, nur wenn man möglichst wenig lügt, nicht wenn man möglichst wenig…
Mit stärkstem Licht kann man die Welt auflösen.
Nach Selbstbeherrschung strebe ich nicht. Selbstbeherrschung heißt: an einer zufälligen Stelle…
Noch spielen die Jagdhunde im Hof, aber das Wild entgeht ihnen nicht, so sehr es jetzt schon…
Nur unser Zeitbegriff läßt uns das Jüngste Gericht so nennen, eigentlich ist es ein Standrecht…
Prüfe dich an der Menschheit. Den Zweifelnden macht sie zweifeln, den Glaubenden glauben.
Sein Ermatten ist das des Gladiators nach dem Kampf, seine Arbeit war das Weißtünchen eines…
Seine Antwort auf die Behauptung, er besitze vielleicht, sei aber nicht, war nur Zittern und…
So fest wie die Hand den Stein hält. Sie hält ihn aber fest, nur um ihn desto weiter zu…
»Theoretisch gibt es eine vollkommene Glücksmöglichkeit: An das Unzerstörbare in sich glauben…
Unsere Kunst ist ein von der Wahrheit Geblendet-Sein: Das Licht auf dem zurückweichenden…
Verschiedenheit der Anschauungen, die man etwa von einem Apfel haben kann: die Anschauung des…
Verstecke sind unzählige, Rettung nur eine, aber Möglichkeiten der Rettung wieder so viele wie…
Viele Schatten der Abgeschiedenen beschäftigen sich nur damit, die Fluten des Totenflusses zu…
Vom wahren Gegner fährt grenzenloser Mut in dich.
Von einem gewissen Punkt an gibt es keine Rückkehr mehr. Dieser Punkt ist zu erreichen.
»Wahrheit ist unteilbar, kann sich also selbst nicht erkennen; wer sie erkennen will, muss Lüge…
Was ist fröhlicher als der Glaube an einen Hausgott!