Wintergedichte ✓ Gedichte über den Winter

Im Radio wird die Winterzeit besungen;
romantisch, leise schwebt herab der Schnee.
Es singt ein Jungenchor aus vollen Lungen
andächtig, wie so still ruh‘ starr der See.
Du schaust hinaus und siehst, nur Regen nieselt.…
Das erste Schneegeriesel
weckt krause Träume:
Schlittenland, sagt er.
Zwei bis drei Stunden noch, sagt er,
und alles ist weiß, gleich und rein.
Sternenlose Nächte reifen heller,
fallen in Zwielicht-Gestalt…
Klirrend kam der Frost ins Land,
hielt auf Trab die Wettermelder,
starrte fest, was vor er fand,
fuhr auf Null Natur und Felder.
Bald ist Lichtmeß, Halbzeit winkt,
noch knurrt er, der Eisgevatter,
und mit…
Sechs in der Früh: Ich wecke meinen Tag,
lasse ihn durchs Fenster schauen.
Unzählig viele Tage gibt es auf der Welt.
Deiner beginnt schon um Vier,
heut' liegt eine neue Woche vor dir -
wie eine Straße, die man…
Januar -
eine Entenschar trippelt
über das brüchige Eis ...
Umgeschult
Weihnachtswichtel – das sind Luschen …!
Latschen lahm in ihren Puschen,
meistens noch auf etwas kauend
und müde aus den Augen schauend.
Große Hilfe?! War einmal!
Geschenke basteln? Welche Qual!…
Die Seuche war ins Haus gekommen
sie hatte Kind und Kuh genommen
auch noch die Katze weggerafft
Den Bauer hatte das geschafft
Nun saß er arm und still am Feuer
Die Zwölften kamen ungeheuer
der Wind, der fegte…
Schnee
entflammt seine
kalte Mähne: verzaubert
Land, Chaos, die satten
Seelen.
Die Sterne stehen in trauter Ruhe
wie artige Kinder an Mondes Fuße
und Nacht lässt aus dunkler Truhe
weihräuchrigen Nebel zur kalten Buße.
Es beugt der Wind die traurigen Wipfel
des Waldes in andächtigem Rausch…
blattlose Eichen
ich sehe mir ein Blatt an
in dem Haikuheft
laublose Eichen
in seiner Wintertraumzeit
Blatt schmückt Haikuheft
ich denke an holde Zeit
bar winterlicher Leere
Theorie der Literatur…
Raureif wächst vom Ast
Zum Baum
Des Weges Grenze
Siehst du kaum
Der See erstarrt
Das Hüttendach ist weiß
Die Kinder ganz
Vernarrt in Schnee und Eis
Von Dächern, Zinnen
Wächst herunter…
Dein erster Schnee fiel über Nacht Ende Dezember,
bedeckte Straßen und Felder, Tage und Stunden,
die alten, die neuen Seelenwunden.
Ein Winzling warst du an meiner Hand,
kaum ein Jahr – alt genug, das Flockenland zu…
Wenn schwere Nebel auf den Feldern liegen,
Das goldne Laub wird totes Blättermeer,
Wenn Saft und Kraft im Buchenstamm versiegen,
Wenn unter meinem Schritt die Erde schwer
Und zäh die Sohlen halten will,
Dann…
Eisig dämmert der Morgen.
Unter deinen Füßen wimmert
die gestrandete Weißglut des
Himmels ‑ fleckfrostig und fahl,
wie die Plastikrose aus
seiner lieblosen Hand.
Sei getrost: Du kommst
trotz allem voran…
Mia sitzn beim Ofn
weu, da Winta schneibt koid
gspier nua dei Haund
wia fest si mi hoit
rundherum dunkö
dazwischen de Stern
leise atmest im Schlof
i hob di so gern.
Der Himmel schweigt im dichten Kleid,
Totenstarre - Winterzeit,
weiß die Wiesen und das Feld,
gedrungen scheint die weite Welt.
Herbst ist fort und Frühling fern,
ach, so lauscht' ich niemals gern,
dem dünnen…
Die Hirten waren auf dem Feld
des Nachts bei ihren Schafen.
Nur einer wachte diese Stund‘,
die anderen durften schlafen.
Doch plötzlich wurd‘ es tageshell!
Ein Engel kam hernieder.
Die Hirten wurden alle wach…
Wiesen, verschneit, bis
hinab zum Fluss: Winter will
das Wasser zähmen.
Ich habe russische Träume
darin sitzen wir in einer Troika
in Pelz, in Muff und schweren Mützen
wir fahr`n durch schneeverwehte Räume
von Decken tropft das Eis in Pfützen
auf deiner Zunge glitzert Euka
hüja…
Die alten Linden sind inzwischen alle kahl
und spiegeln sich naturgetreu im Hafenbecken,
als wollten sie zu neuem Leben sich erwecken
und aus der 'Haithabu' dringt schwach ein Lichterstrahl.
Kutter 'Johanne' trägt in…
Es
schneit
Wenn
der schnee
sacht
auf den boden
fällt
dann ruht um uns
eine
stille welt
und für eine weile
tanzen leise ganz weich
feine zarte flöckchen
die…
Der Winter hat die Wälder erreicht
und sie über Nacht in den Arm genommen
sie in seinen schneeweißen Mantel gehüllt
die Bäume haben weiße Zipfel bekommen
Der Bäche Plätschern verstummt ganz sacht
er hat sie mit…
Über Schneewiesen
fliegen wieder Wolkensänger
in ihren licht schwingenden
Federmänteln
setzen sich
von Zeit zu Zeit
zu dem Reif auf
Grashalmen und Blütendolden
und schnattern ein wenig
…
Wege, grau und abgeliebt vom Küssen,
verdammt in alle Ewigkeiten –
ich wälze mich in meinen Kissen
und schwefelgelbe Träume gleiten
durch meine Seelenfantasie –
ich bin erschüttert wie noch nie!
Nur nicht…
Zeilen gießen, Fluten perlen
Mühsam brühte sich enorme Glut
Aufblitzen rasen, fegen sich die Wege
Eingekochtes,Ein Gedicht, stieß Flammen Docht in den Tiefen, Tiefen Riefen
Stirn,Gesicht spricht erleichtert
Von den…
Nun hat der Winter kalt das Tal verschlungen,
so dicht verhüllt mit seinem Nebelgrau.
Gedämpft wirkt alles, was sonst hell erklungen,
zu Raureif ist erstarrt der Wiese Tau.
Verschwommen, trüb die Lichter,goldne Sterne,…
Der Winter stürzte nächtens auf dem Eis,
dem schnöden
und brach sich dabei seinen Steiß
den blöden.
Frau Luna lachte: Armes Schwein!
Da stellte er – citissime – das Wintern ein
und legte sich im…
Du weiße Göttin
im Winter trägst du Schleier
küsst zaghaft den Wald
Die Bäume
greifen
mit ihren schwarzen Fingern
nach dem Mittagsblau.
Sehnsüchtig recken
sie sich empor,
doch sie sind fest
verwurzelt
in der Erde.
Da wird das Blau zum Grau,
senkt sich…
Es kreischt und brüllt, es heult und pfeift -
ein Schneesturm bricht sich eisig Bahn!
Wie grimmig hart er um sich greift
in Winters Nacht, in wildem Wahn!
Verängstigt wimmern dicht gedrängt
drei Kinder, einsam, an…
Winter – die Traurigkeit kahler Bäume -
von Bord des Himmelsfrachters
taumeln Schneeflockenträume
an Land, weben ein weißes Brautgewand.
Ich vermisse seine schmale Hand
in meiner, die Spuren seiner Skier: passé -…
„Zu Eis wird Wasser“, heult die EULE,
„sinkt unter Null die Thermo-Säule.“
„Es frieren dann“, ruft UHUHU,
„Teich, See und Weiher zuhuhu.“
„Wird’s wärmer wieder“, so der KAUZ,
„taut’s.“
vcj
Der Winter kommt, er naht mit kalten Lüften,
der Ostwind pfeift schon wild durch die Allee.
Der Nächte Frost in Feld und Wald und Klüften
sagt es uns an: bald kommt der erste Schnee.
Der deckt dann zu das rote, gelbe,…
Kalt über Felder, weiße Weite
kriecht Winterluft; der Nebel flicht
dem Schnee bedeckten Baumgeleite
milchgraue Schleier ins Gesicht.
Tief reicht des Frostes spröde Stille.
Nur hin und wieder in den Zweigen
…
Du gehst, gibst frei
was nie dein Eigen . . .
im Wankelmut der Tage.
Erst wild Geschnei,
Millionenreigen . . .
so neigt sich nun die Waage.
Seiten
Auch moderne Wintergedichte benutzen dieses literarische Motiv um den Winter mit all seiner Schönheit, aber bisweilen auch mit seinem Schrecken, einzufangen. In einem Gedicht zum Thema Winter kann sich die Atmosphäre absoluter Kälte entladen- es kann aber auch Geborgenheit und Wärme einfangen. Gerade diese Gegensätzlichkeit macht den Winter als Thema so interessant und bietet Raum für den Ausdruck von Emotionen und Gefühlen.