Sommerabendluft

Bild von galway girl
Bibliothek

Ich würde losfliegen, gleich den Nachtfaltern,
Wolken küssen, Baumwipfel kitzeln,
Finstre Tannenhaine entfinstern und Wolkenfetzen flicken.
Im Tal, den tanzenden Jungs in den Nacken pusten.
Rauchfädel verknoten und Scherenschnitte
Der Bergketten ausschneiden.

Der Moment entsteht durch die Vision,
Die Freilassung der Gedanken auch noch so kurios:
Den Körper auf der Bank sitzen lassen, getränkt
Und gesättigt, wartet er geduldig
Bis der Schlaf ihn holt. Die Zeit dazwischen, die Dämmerung,
Ist der unsichtbare Schatz.

Was bleibt, ist der Gedanke; und wenn du je
An einem ähnlichen Ort bist,
Die Grillen zirpen und den Bach rauschen hörst,
Die Welt gnädig erscheint und nichts
Den seligen Sommerabend trüben mag,
Während die Wiesen bienensatt surren,
Dann reicht ein Wimpernschlag
Und du kannst wieder fliegen.

Mehr von Alex Finke lesen

Interne Verweise