Eine rumänische Straßenhündin findet ein neues zu Hause - Page 4

Bild von Brigitte Johlig
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Mitte. Ich war kaum zu sehen. Es half keine Überredungskunst. Ich blieb in meiner kleinen Höhle.. Damit sollte das Neue Jahr begrüsst werden. Also ich kann darauf verzichten.
Endlich wurde es wieder wärmer. Juhu. Sehnsüchtig habe ich darauf gewartet, die Terrassentür ging auf und ich durfte zum ersten Mal in den Garten. Ich kann Euch auch sagen warum das so lange gedauert hat. Im Winter hatten meine Beiden Angst ich könnte mich irgendwo verkriechen und nicht wieder raus kommen. Ich erwähnte es ja bereits. Sobald ich draußen war stellte ich meine Ohren auf Durchzug, da konnten sie Sweety, Sweety rufen. Wer ist Sweety? Da machte ich mein Ding für mich. Aber zum Glück ist nun die Zeit überstanden und ich durfte durch den Garten wandern und alles erkunden. Langsam schnuffelte ich mich durch. Jeder Quadratmeter wurde erkundet. Da gab es herrlich großen Bambus, den durchpflügte ich mit meinem Schnäuzchen und verschwand darin, bis ich nicht mehr zu sehen war. Da gab es geschreddertes Holz. Hinein mit meinen Pfoten und buddeln was das Zeug hielt. Meine Beiden lachten herzlich über mich. Als ich aber versucht habe auf den Gräbern von meinen Vorgängerinnen zu buddeln wurde ich ganz schön ermahnt. Ich dachte doch das ich überall buddeln darf. Bin ja schließlich Sweety. Aber ich habe dazu gelernt und mache es kaum noch, außer man hat mich nicht im Blickfeld, da könnte ich es doch mal probieren oder?
Jetzt kam die Zeit der Aussaat und Blumen sollten gepflanzt werden. Da mussten einige Maßnahmen getroffen werden, damit ich nicht alles umwalzte. Stöcke wurden gesteckt, mit Kaninchendraht wurden die Blumen geschützt. Ich dachte mir so meinen Teil. Sah alles ziemlich albern aus.
Wisst Ihr was ich jetzt auch aus dem F F beherrsche. Ja ich kann jetzt Sitz, Platz und meine dicke Pfote kann ich auch geben. Sehr zur Belustigung von meinen Beiden. Beigebracht hat das mir mein Frauchen. Nach ein paar Fehlstarts ging es auf einmal. Wartet doch jedes mal eine Belohnung auf mich. Für Käse könnte ich sterben. Das trainierten wir jeden Abend. Einmal rief mein Herrchen, dann wieder mein Frauchen und so ging es hin und her. Das war ein Heidenspaß. Das blieb natürlich nicht ohne Folgen. Ich wurde runder und runder und machte meinem anfänglichen Spitznamen „Rolle“ wieder alle Ehre. Jetzt wurde die Reißleine gezogen und aus war die Maus. Jetzt bekam ich keinen Käse mehr. Mein Frauchen hatte gegoogelt und heraus gefunden, das Käse dick macht. Ich konnte noch so meine dicke Pfote auf die Beine legen, meine Ohren nach hinten legen und meine wie mit Kajalumzogenen Augen auf die Beiden schauen. Es gab einfach nichts. Stattdessen wieder den öden Reis zum Fisch.

Leider konnten wir dieses Jahr nicht in den Urlaub fahren. Meine Beiden hatten 2 Karamikschweinchen. Eins mit Namen Stefan und eins mit Namen Brigitte und jedes Mal wenn Sie vom Einkaufen zurück kamen und sie hatten ein 2 Eurostück ergattert, wanderte das Geld in eins von den Schweinen. Das waren unsere Urlaubsschweine. Wenn alle beide prall gefüllt waren, wurde gezählt. Meine Frauchen machte das zu gerne. Wie schnell dann Ihre Finger sein konnten. Dann wanderten die ganzen Münzen in ein größeres Schwein und es wurde ein Zettel darauf geklebt, wie viel Geld es war. Für dieses Jahr hatte es leider nicht gereicht. Aber trotzdem war es schön. Die Sonne lachte und wenn es mir zu heiß wurde, buddelte ich einfach ein Loch oder ich aalte mich auf den kalten Fließen. Der Garten sah immer noch sehr putzig aus. Überall steckten Stöcke, damit ich mit meinem „zarten“ Körper nicht alles kaputt machen konnte. Bei schönem Wetter wurde gegrillt und ich lag sogar mal ruhig neben meinen Beiden. Das ging auch, nicht nur immer rumschnuffeln. So konnte ich meine Streicheleinheiten genießen..
Wusstet ihr schon, dass am 7.6. jeden Jahres der Tag des Hundes ist. Na nun wisst ihr Bescheid. Jedenfalls kam da mein Frauchen von ihrem Job zurück, zwischendurch war sie bei einer Fleischerei, dort kaufte sie für meinen Ehrentag ein getrocknetes Schweineohr. MMMMM. Auch ein leckeres Wurstpaket kam zum Vorschein. Meine Beiden naschten erst einmal, so als Probe, ob alles noch Gut ist. Ich bekam auch eine Kostprobe und ich muss sagen, die Wurst war in Ordnung.
Meine Beiden vermieten manchmal die obere kleine Wohnung, natürlich sind auch Hunde gern gesehen. Ich glaube es war im August oder so. Da kam eine Familie mit kleinem schwarzem Hund zu uns. Sie blieben eine Woche. Sie konnten natürlich auch unsere Terrasse mit nutzen. Als ich das mitbekam spielte ich ganz verrückt. Ich fiepte so lange, bis mein Frauchen sich endlich bequemte die Terrassentür aufzumachen. Das wollte zwar mein Frauchen nicht, die Gäste sollten doch Ihren Urlaub genießen. Aber mein Frauchen fragte ganz höflich, ob wir stören würden und so kam es, das ich endlich einen Hundekumpel hatte mit dem ich ganz toll toben konnte. Mein Kumpel hieß Bennie und war ein schmucker, kleiner schwarzer Rüde. Ich war sofort in ihn verliebt. Wir tobten durch den Garten und walzten einige Blumen nieder. Mein Frauchen schimpfte aber nicht. Sie war froh uns so zu sehen, wie lebenslustig ich sein kann. Nun konnte ich jeden Tag mit meinem Neuen Kumpel spielen. Herrchen und Frauchen saßen auch mit draußen, machten ihr Schwätzchen und tranken gemütlich ihr Bier. Manchmal wurde mir die Toberei doch zu viel und ich legte mich einfach flach hin. Da konnte Bennie noch so betteln. Ich war ganz traurig als sie dann wieder abfuhren. Ich spitzte immer noch meine Ohren, aber es war nichts mehr zu hören. Schade. Na vielleicht besucht er mich mal wieder. Manchmal waren auch Gäste mit Hund da, die wollten nicht das ich mit Ihnen spiele. Bin eben kein Rassehund. Naja was soll´s. Dann eben nicht.
Im September war dann das große Tierheimfest angesagt. Ich wunderte mich, wieso mein Frauchen stundenlang in der Küche verbrachte. Ich beobachtete alles, wie sie Kartoffeln Zwiebeln, Gurken, Eier und Apfel klein schnitt. Mann oh Mann, das war eine Heidenarbeit. Sie machte für das Tierheimfest einen Kartoffelsalat, sozusagen als Spende und zur Unterstützung des

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Kommentare

21. Jun 2018

Eine anrührende Hundegeschichte. Sweety hat großes Glück gehabt!

LG Marie

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